Rauriser Literaturpreis
Nach Jahrzehnten der Quasi-Nichtbeachtung erfährt Elfriede Gerstls literarisches Werk seit einigen Jahren endlich die überfällige Anerkennung, und die „Hohepriesterin des Understatement“ (Daniela Strigl) findet begeisterte Leserinnen und Leser auch über die eingeweihten Zirkel hinaus. Ihr Werk ist durchdrungen von einem kritischen und spielerischen Verhältnis zur Sprache, voller Witz und Ironie, „das Spiel mit den Worten, ihren Bedeutungen, mit den Lauten wird zu einer produktiven Energie“ (Wendelin Schmidt-Dengler).
Einleitung: Herbert J. Wimmer
Elfriede Gerstl, geboren 1932 in Wien, überlebte die Nazizeit in mehreren Verstecken, schloss sich am Rande den Autoren der Wiener Gruppe an, lebte in den sechziger Jahren in Berlin und seit 1968 wieder in Wien. Zahlreiche Preise, u.a. Georg-Trakl-Preis 1999, Heimrad- Bäcker-Preis 2007, zuletzt erschienen von ihr im Droschl Verlag „neue wiener mischung“ (2001), gemeinsam mit Herbert J. Wimmer LOGO(S)“ (Postkarten, 2004), „mein papierener garten“ (2006).
Herbert J. Wimmer kann als Aktualisierer und Fortschreiber der Wiener Avantgarde bezeichnet werden. Der ausgewiesene Filmkenner und – kritiker unterwirft seine Texte verschiedenen Ordnungsprinzipien und macht filmische Verfahren für die Literatur produktiv. „Die Kunst dieser Prosa liegt nicht nur in der Serie der quasi experimentell-raffiniert hergestellten Situationen und in der überlegenen Handhabung des Sprachspiels, sondern auch in der Souveränität, mit der unser Alltagsdiskurs fein säuberlich herauspräpariert wird und das, was sich als der unsaubere Bodensatz der Meinungen niederschlägt, in einer zur Kenntlichkeit entstellenden Verfremdung erscheint.“ (Wendelin Schmidt-Dengler).
Einleitung: Elfriede Gerstl
Herbert J. Wimmer, 1951 in Melk geboren, lebt in Wien, schreibt Prosa und Hörspiele, zuletzt gemeinsam mit Elfriede Gerstl „LOGO(S)“, (Postkarten, Droschl Verlag, 2004), „nervenlauf – die tücke der objekte“ (Sonderzahl, 2007), „kühlzack & flexer – aggregat“ (Sonderzahl, 2008).
Sa. 28. März 2009, 19:00 Uhr | |
Gasthof Grimming, Rauris | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Rauriser Literaturtage |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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