Reinhard Kaiser-Mühlecker
MagdalenabergEs gibt Situationen, die das Ende der Kindheit bedeuten, die einen plötzlich zu einer Entscheidung befähigen, für die man doch eben noch eigentlich nicht alt genug war, und es gibt Erlebnisse, die einen plötzlich erwachsen machen. Joseph, der Ich-Erzähler in Reinhard Kaiser-Mühleckers neuem Roman „Magdalenaberg“, ist erwachsen, aber in seinem Leben sind noch viele Fragen offen, wie etwa zu seiner Beziehung zu Katharina. „Magdalenaberg“ erzählt von einem jungen Mann, der eigentlich an seiner Abschlussarbeit sitzt, dem sich aber nach dem Tod seines Bruders Wilhelm ganz andere Lebensfragen stellen. Schon der Debütroman „Der lange Gang über die Stationen“ des jungen Oberösterreichers überzeugte gleichermaßen Leser und Medien. So schrieb u.a. Robert Kämmerling in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Ein Buch, das genauso aus der Zeit gefallen scheint wie seine Hauptfigur, und das genauso unvergesslich bleibt.“ Auch in seinem neuen Buch faszinieren wieder die so ruhige und doch dramatische Erzählweise und der genaue Blick dieses jungen Autors. Reinhard Kaiser-Mühlecker, geboren 1982 in Kirchdorf an der Krems, wuchs auf dem elterlichen Hof in Eberstalzell, Oberösterreich, auf. Er studierte Landwirtschaft, Geschichte und Internationale Entwicklung in Wien. Als Literat war er 2007 Stipendiat des Herrenhauses Edenkoben. 2008 debütierte er mit dem Roman „Der lange Gang über die Stationen“ (Hoffmann & Campe), für den ihm unter anderem der Jürgen-Ponto-Literaturpreis und das Hermann-Lenz Stipendium verliehen wurden. 2009 erschien im Verlag Hoffmann & Campe sein zweiter Roman „Magdalenaberg“.
Di 09. März 2010, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Mitveranstalter: Kulturkreis „Das Zentrum“, Stadtbibliothek Radstadt |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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