Reinhard Kaiser-Mühlecker
EnteignungAls renommierter Reporter für eine kriselnde Lokalzeitung kehrt Jan im neuen Roman von Reinhard Kaiser-Mühlecker in den Ort seiner Kindheit zurück: Dort beginnt er in einem heißen Sommer eine Affäre und arbeitet auf dem Hof eines Mastbauern, dessen Land unter seltsamen Umständen „im Interesse der Allgemeinheit“ enteignet wurde, um auf seinem Land eine Windparkanlage zu bauen, obwohl dort nie der Wind weht. Der Autor versteht es, von wirtschaftlichen Zwängen und der Beschleunigung durch Rationalisierung und Effizienz zu erzählen, sich dabei aber einer Erzählweise der Verlangsamung und präzisen Beobachtung zu verschreiben. In den Büchern von Kaiser-Mühlecker geht es um alles: „Um Leben und Sterben, Liebe und Hass, Eifersucht und Obsession, Distanz und Mitgerissenwerden.“ (Stefan Gmünder, Der Standard)
Reinhard Kaiser-Mühlecker, geb. 1982 in Kirchdorf a.d. Krems, studierte Landwirtschaft, Geschichte und Internationale Entwicklung in Wien. Nach seinem Debütroman „Der lange Gang über die Stationen“ (2008) folgten die Romane „Magdalenaberg“ (2009), „Wiedersehen in Fiumicino“ (2011), „Roter Flieder“ (2012) und „Schwarzer Flieder“ (2014, alle Hoffmann und Campe Verlag) sowie „Zeichnungen. Drei Erzählungen“ (S. Fischer Verlag, 2015). Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Preis der Jürgen-Ponto-Stiftung, dem Kunstpreis Berlin. Der Roman „Fremde Seele, dunkler Wald“ (S. Fischer Verlag, 2016) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Im Frühjahr 2019 erschien der neue Roman von Reinhard Kaiser-Mühlecker, „Enteignung“ (S. Fischer Verlag).
Mi 12. Juni 2019, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Reservierung: Tel. 0662/422 411 | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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