Renato P. Arlati
Das unbeschreiblich helle Licht im FensterEinleitung: Cornelius Hell Hinter Arlatis „Geschichten“ verbirgt sich eine Kurzprosa, die für die Beobachtung einfacher Gegenstände und alltäglicher Vorgänge eine eigenwillige Sprache von lapidarer Knappheit findet. Die scheinbare Klarheit eines ersten Satzes löst sich auf, aus surrealen Traumszenen und logisch argumentierenden Dialogen, vor allem aber aus den präzisen Beschreibungen bauen sich komplexe Texte auf, die faszinieren und irritieren. Überschriften wie „Maske an der Wand“, „Beim Bahnhof“, „Das Kind und die Puppe“ oder „Die rote Serviette“ hören sich wie Titel von Gemälden an; aber es handelt sich nicht um poetische Stilleben, denn aus der Beschreibung tauchen Konturen von Geschichten auf, Fragmente, die sich im Leser zu einer Geschichte verbinden können. Mit klaren Strichen entwirft Arlati eine Prosa, die Verwunderung auslöst und den genauen Blick des Zeichners verrät. Wie ein Leitmotiv erscheinen in vielfältigen Konstellationen das Fenster.
Mi. 22. Januar 1992, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Einführung: Cornelius Hell | |
Mitveranstalter: Rauriser Literaturtage |
Nahaufnahmen 30
Am Beginn stehen zwei Abschiede – der Salzburger Schriftsteller Walter Kappacher ist am 24. Mai dieses Jahres verstorben, Bodo Hell wird seit 9. August am Dachstein vermisst. Beide auf ihre Weise so prägenden Autoren wollen wir in Erinnerung behalten. In der ersten SALZ-Ausgabe 1975 hat Hans Weichselbaum mit Walter Kappacher ein Interview geführt, das wesentliche Züge seines Schreibens zur Sprache bringt, hier lesen Sie einen Wiederabdruck. Weggefährt:innen von Bodo Hell, der in so vielen Künsten unterwegs war, haben wir um Beiträge gebeten, die seine Literatur, die nicht von seinem Leben zu trennen ist, würdigen. /// Gratulieren können wir ...
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