Renato P. Arlati
Das unbeschreiblich helle Licht im FensterEinleitung: Cornelius Hell Hinter Arlatis „Geschichten“ verbirgt sich eine Kurzprosa, die für die Beobachtung einfacher Gegenstände und alltäglicher Vorgänge eine eigenwillige Sprache von lapidarer Knappheit findet. Die scheinbare Klarheit eines ersten Satzes löst sich auf, aus surrealen Traumszenen und logisch argumentierenden Dialogen, vor allem aber aus den präzisen Beschreibungen bauen sich komplexe Texte auf, die faszinieren und irritieren. Überschriften wie „Maske an der Wand“, „Beim Bahnhof“, „Das Kind und die Puppe“ oder „Die rote Serviette“ hören sich wie Titel von Gemälden an; aber es handelt sich nicht um poetische Stilleben, denn aus der Beschreibung tauchen Konturen von Geschichten auf, Fragmente, die sich im Leser zu einer Geschichte verbinden können. Mit klaren Strichen entwirft Arlati eine Prosa, die Verwunderung auslöst und den genauen Blick des Zeichners verrät. Wie ein Leitmotiv erscheinen in vielfältigen Konstellationen das Fenster.
Mi 22. Januar 1992, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Einführung: Cornelius Hell | |
Mitveranstalter: Rauriser Literaturtage |

Einsamkeit
Ich suche nur nach mehr Raum für meine Einsamkeit.
Hamed Abboud
Entsteht eine neue SALZ-Ausgabe, fühlen wir uns immer beschenkt: Es war uns ein Anliegen, eine Ausgabe zum Thema „Einsamkeit“ zu gestalten. Jeder Text erwies sich als eine Überraschung. „Einsamkeit“ erschien uns fast zu naheliegend, ist das Schreiben doch eine einsame Tätigkeit, heißt es zumindest. Dass dabei der Raum für das Schreiben erkämpft werden muss, haben bis heute insbesondere Autorinnen eingefordert. In dieser SALZ-Ausgabe erweisen sich die Räume des Schreibens als vielfältig, immer noch umkämpft und manchmal schwer zugänglich, obwohl mit Türen ...
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