Reto Hänny
Helldunkel. Ein BilderbuchDer Bachmannpreisträger des Jahres 1994 legt mit „Helldunkel. Ein Bilderbuch“ einen Text vor, in dem die Sprache zum Forschungsinstrument wird, das eine Welt voller Gewalt erkundet. Ein Reisender bricht auf in die Abgründe des Menschen, was er zurückbringt sind Bilder voll von schmerzhafter Eindringlichkeit. Die unbestechliche Wahrnehmung des Autor zeigt sich in einer Prosa, die nach den Prinzipien der Fotografie gestaltet ist. Dabei werden Innen- und Außenwelt gleichermaßen „belichtet“ und in der Syntax fixiert. Ausgangspunkt für das Sprachkunstwerk Reto Hännys waren Aufnahmen des Fotografen Hans Danuser: Pharmaproduktion, Pathologie, Genforschungslaboratorien, Atomkraftwerke, Goldgießereien. Der Autor ließ sich davon zu seinem Werk inspirieren.
Mi 15. März 1995, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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