Sabine Gruber
AushäusigeAm Anfang steht der Rückzug: Die Ehe ist gekentert, die Liebe versickert. Rita, die Bauerstochter aus der Südtiroler Provinz, verläßt ihren venezianischen Ehemann Ennio, einen Fischhändler. Die Kapitulation muß vor dem Vater geheimgehalten werden. Sie flieht „mit Millionen Fischen im Kopf“ zu ihrem Journalistenbruder Anton nach Wien. Doch auch der kommt nicht so einfach zurecht mit dem Leben und Lieben, ist entwurzelt und ständig auf der Suche. Sabine Grubers Debütroman „Aushäusige“ ist nicht nur das spannende Psychogramm eines Geschwisterpaares, sondern zeichnet auch mit wenigen Strichen und klarer Sprache farbige Milieus: die Journalistenszene in Wien, den Fischmarkt in Venedig. „Aushäusige“ ist ein Buch über die Innenwelt, paradoxerweise, ohne daß die Figuren ihre Gefühlswelt vor dem Leser ausbreiten. Im Gegenteil: Die Figuren werden durch ihre Handlungen charakterisiert. Das macht es aber auch schwierig, sich ein genaues Bild zu machen. Vieles im Roman entzieht sich konkreter Darstellung. „Es war auch nicht meine Absicht, einen Unterhaltungsroman zu schreiben – ich wollte tatsächlich auch die Leser herausfordern und deren Phantasie miteinbinden“, meint Sabine Gruber.
Sabine Gruber, am 6. August 1963 in Meran geboren; Studium der Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaften in Innsbruck und Wien, bis 1992 Lektorin für Deutsch an der Universität Venedig, lebt seither in Wien. Veröffentlichungen: Artikel, Essays, Rezensionen in verschiedenen Kulturzeitschriften und Tageszeitungen; das Buch „Aushäusige“ erschien im Wieser Verlag 1996.
Mi. 05. März 1997, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Nahaufnahmen 30
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