Sabine Gruber
Über Nacht„Es ist, als verlange mein Körper Antworten, ohne vorher Fragen zu stellen“, heißt es in Sabine Grubers Roman „Die Zumutung“. Es ist Marianne, die das von sich sagt, und erst spät erfahren wir, worin die Zumutung besteht, der sie ausgesetzt ist: eine Nierenfehlfunktion. Sabine Grubers mehrfach gebrochenes Erzählen gegen die Zeit und den Tod besticht durch einen geschärften Blick für die Hinfälligkeit des Lebens, den sie in wunderbarer, heiterer Leichtigkeit aufzulösen versteht. Der Roman „vermittelt uns keine neuen Erkenntnisse“, schrieb Michael Kohtes in der ZEIT, „aber er erinnert uns eindrucksvoll daran, daß wir nicht zu Hause sind in unserem Körper“. „Über Nacht“, Sabine Grubers brandneuer Roman, liest sich wie die Fortschreibung dieses Themas. Nun geht es um Irma, die auf eine Transplantation wartet und sich über Nacht in der irritierenden Situation findet, mit einem fremden Organ zu leben: „Wie nehme ich mich heraus aus diesem anderen Leben, das doch in mich hineingepflanzt worden ist?“ Wie kunstvoll Sabine Gruber Irmas Leben mit „diesem anderen Leben“ verknüpft und mit welcher Leichtigkeit sie existentielle Bedrohungen zu schildern vermag, das macht den unvergleichlichen Reiz dieses Buches aus.
Im Anschluss an die Lesung diskutiert Sabine Gruber mit dem Transplantationsspezialisten Raimund Margreiter.
Sabine Gruber, geboren 1963 in Meran, lebt als freie Schriftstellerin in Wien, zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Priessnitz-Preis, Förderungspreis des Bundes, Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien. Neben Erzählungen, Hörspielen und Theaterstücken veröffentlichte sie zuletzt den Lyrikband „Fang oder Schweigen“ (2002) und im C.H. Beck Verlag die Romane „Die Zumutung“ (2003) und „Über Nacht“ (2007).
Fr 23. März 2007, 19:00 Uhr | |
Gasthof Grimming, Rauris | |
Eintritt frei | |
Moderation: Raimund Margreiter | |
Mitveranstalter: Rauriser Literaturtage |

Über Grenzen
„Und weil ich hier auf der Hausbank sitze, … glaube ich, … dass mich niemand mehr von hier vertreiben darf, denn wo einer allein auf der Hausbank sitzt, da ist er auch zu Hause.“
Von der Hausbank aus richtet Cornelius Hell seinen Blick in die Vergangenheit, in die Weite und in seine Träume. Und schreibt auch davon, dass
er an Grenzen „sehen gelernt hat“. Die Grenzen sind für alle Autorinnen und Autoren in diesem SALZ andere, Grenzen der Kindheit, der Sprachen,
politische, undurchlässige … Petra Nagenkögel hat mit ihrem offenen Blick Stimmen versammelt, die viele Zugänge zu einem beinah grenzenlosen Thema, zum Überdenken und ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 187

Von Tieren und Menschen
SALZ 186
Nahaufnahmen 27
SALZ 185