Sabine Scholl
Die geheimen Aufzeichnungen Marinas
Eine Autorin surft im Internet und stößt auf Hinweise über Malinche, die als Übersetzerin und Geliebte des Eroberers Cortéz an der Kolonialisierung beteiligt war. Doch im Netz schiebt sich über diese Geschichte eine neue Malinche, die sich nun Marina nennt. Auf der Suche nach Material dazu entdeckt die Autorin „Die geheimen Aufzeichnungen Marinas“. Marina reist im Auftrag einer christlichen Mission 1999 in den brasilianischen Urwald. Bei ihrem Vordringen in den Regenwald trifft sie auf andere Menschen, deren Lebensläufe und deren Geschichten sich durchkreuzen. Erst als Marina ihre eigene Geschichte kennenlernt, kann sie aus der Vergangenheit in eine Zukunft fliehen, in der sie im Jahr 2020 als Heilige verehrt wird. Ironisch und manchmal komisch versteht es Sabine Scholl, zeitgenössisches Bewußtsein in einer Welt der Vermischung von Kulturen und Sprachen und des Internets, das keine Chronologie kennt, literarisch auszuloten.
Sabine Scholl, geboren 1959 in Schlüßlberg/OÖ., Studium der Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaften in Wien, Promotion mit einer Dissertation über Unica Zürn, lebt mit ihren beiden Kindern seit 1996 in Chicago und lehrt dort an der Universität Literatur. Für ihren ersten Erzählband „Fette Rosen“ erhielt sie 1993 den Rauriser Literaturpreis. Zahlreiche Veröffentlichungen, u.a „Haut an Haut“ (1993, Gatza), „Alle ihre Körper“ (1996, Ritter), die Vorlesungen „Die Welt als Ausland“ (1999, Sonderzahl). Ihr Roman „Die geheimen Aufzeichnungen Marinas“ erscheint im Berlin Verlag (2000).
Mi 20. September 2000, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Mitveranstalter: prolit |

zu H.C. Artmann
Schon seit 1976 erscheinen Texte von H.C. Artmann in der Literaturzeitschrift SALZ und 1996 wurde ihm mit zahlreichen literarischen Wünschen in einer eigenen Ausgabe zum 75. Geburtstag gratuliert. Zum 100. Geburtstag haben wir wieder Autorinnen und Autoren eingeladen, sich auf H.C. Artmann, seine Dichterpersönlichkeit und sein einzigartiges Werk zu beziehen.
Werner Michler, Germanist an der Universität Salzburg und selbst begeisterter Artmann-Leser, fasst Artmanns Werk in der Vorbereitung dieser SALZ-Ausgabe zusammen: „Vom 1953 in ‚acht Punkten‘ proklamierten ‚poetischen Act‘ über die schwoazze dindtn‘ einer surrealistischen Dialektpoesie, die Kurzschlüsse von ...
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