Sabine Scholl
Wir sind die Früchte des ZornsDer Blick zurück reicht Generationen tief in die Vergangenheit: Paris, Wien, Chicago, Berlin. Er ist gerichtet auf Bauernhäuser, Wiesen, einsame Wälder, auf den Glanz französischer Diplomatenkreise und die Armenviertel amerikanischer Metropolen – und immer wieder auf den weiblichen Körper.
Sabine Scholls Roman „Wir sind die Früchte des Zorns” zeichnet eine Familiengeschichte des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive der Mütter nach, die überlebt und Leben weitergegeben haben: voller Schmerz, voller Hoffnung, bis in unsere Gegenwart.
„Scholl liefert anhand der Individualgeschichte nicht nur eine Art weibliche Sittengeschichte im Wandel der Zeit. Auf der Folie von Freuds narrativem Erzählmodell, ‘Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten’ hat sie einen anspielungsreichen Roman erschaffen, in dem sie so luzide wie gewitzt die eigene Identität noch einmal neu verortet und zugleich – jenseits des Zorns – die Möglichkeit einer weiblichen Freiheit zu einer noch immer offenen Frage erhebt.” (Claudia Kramatschek, Deutschlandradio)
Sabine Scholl, geboren 1959 in Oberösterreich, studierte Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaften in Wien und lehrte nach der Promotion in Aveiro, Chicago, Nagoya und Wien; danach unterrichtete sie am Literaturinstitut in Leipzig und an der Universität für Angewandte Kunst in Wien; sie lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Preise, u.a. Rauriser Literaturpreis (1992), Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien (2006); zuletzt erschienen „Mein Alphabet der Männer“ (Metrolit Verlag 2013) und „Wir sind die Früchte des Zorns“ (Secession Verlag 2013).
Di. 11. Juni 2013, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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