Schräge Texte
„Die Erde steht auf drei Walen. Die Wale stehen auf einer Schildkröte. Die Schildkröte schwimmt im Meer. Ist das so? Nein, es ist nicht so. Die Erde hat einfach die Form einer umgestülpten Tasse und schwimmt selber im Meer.“ (Daniil Charms)
„Er ist schön (…) wie die zufällige Begegnung eines Regenschirmes mit einer Nähmaschine auf dem Seziertisch.“ (Lautréamont)
Zufällige Begegnungen – zwischen Wörtern, die wir üblicherweise nicht nebeneinanderstellen, zwischen heterogenen Bildwelten und a-logischen Sinnzusammenhängen. Wir wollen in dieser Schreibwerkstatt bewusst abgehen vom Versuch, im Schreiben „Realität“ abzubilden, und stattdessen erproben, wie wir in unseren Texten die Grenzen des Rationalen unterwandern oder auflösen können. Dazu schicken wir die Wörter los und setzen ihre Sinne frei, lassen wir Bedeutungen oszillieren und üben uns im Spiel mit Elementen des Absurden und des Surrealen, mit kühnen Metaphern und literarischen Mitteln der Verfremdung. Wie viel Sinnhaftigkeit im scheinbaren Nonsense stecken und wie viel Wahrhaftigkeit eine „verrückte“ Wahrnehmung mit sich bringen kann, das wollen wir in diesen Tagen entdecken – mit Freude an der Sprache, am Experimentieren und a der eigenen Phantasie.
Petra Nagenkögel, geb. 1968 in Linz, Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Salzburg, wo sie als Autorin und seit 1996 als Leiterin des Literaturvereins prolit lebt. Im Verlag Jung und Jung erscheint 2019 „Dort. Geografie der Unruhe“. www.petranagenkoegel.at
Termin: Freitag, 29. November, 16 bis 19 Uhr, Samstag, 30. November, 10 bis 18 Uhr, Sonntag, 1. Dezember, 10 bis 13 Uhr
Anmeldung unbedingt erforderlich an: Literaturforum Leselampe, Strubergasse 23, Telefon 42 27 81, E-mail: leselampe@literaturhaus-salzburg.at
Fr 29. November 2019, 16:00 Uhr Mehrere Einzeltermine | |
Literaturhaus | |
105,- Anmeldung erforderlich | |
Reservierung: 0662 42 27 81 oder leselampe@literaturhaus-salzburg.at |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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