Shows und Events. Literatursendungen im deutschsprachigen Fernsehen
Literatur und Fernsehen schließen einander a priori aus, zumindest wenn man den Begriff Literatur mit dem literarischen Text gleichsetzt. Trotzdem ist Literatur Teil des deutschen, leider seltener des österreichischen Fernsehprogramms: Bestenlisten, Kritikershows, Dichterdiskussionen, Berichterstattung über bedeutende Literaturveranstaltungen, Geburtstagsportraits, Nobelpreisverleihungen und hie und da in merkwürdig verfremdeter Form dann doch noch Literatur als Text: in den Übertragungen der Lesungen zum Ingeborg-Bachmann-Preis und als Fernsehdrehbücher, der eigentlichen Fernsehliteratur. In der Veranstaltung werden Repräsentationen von Literatur im Fernsehen exemplarisch vorgestellt und in den Gesamtzusammenhang des ‚Sozialsystems Literatur‘ gestellt, in dem Autor/innen, Kritiker/innen, Leser/innen, Verleger/innen, Agent/innen und die Fernsehgestalter/innen gleichermaßen verankert sind. Der Fokus wird auf der Funktion des Fernsehens als Literaturvermittler und -verarbeiter liegen, den zentralen Aufgaben, die Literaturkritik im Fernsehen erfüllt bzw. erfüllen könnte.
Doris Moser, Jg. 1965, Literaturwissenschafterin an der Universität Klagenfurt mit den Arbeitsschwerpunkten Literatur und Medien, Literatursoziologie, kulturwissenschaftliche Germanistik und Editionswissenschaft. Zuvor Radio- und Fernsehjournalistin (ORF Kärnten) und Leiterin des Ingeborg Bachmann-Preises (1997-2001). Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt: Der Ingeborg-Bachmann-Preis. Börse, Show, Event. Wien: Böhlau 2004.
Anmeldung für LehrerInnen über das Pädagogische Institut, Erzabt-Klotz-Str. 11 Eintritt für Gäste E 6/4 l (keine Anmeldung erforderlich)
Veranstalter: Salzburger Literaturforum Leselampe, Pädagogisches Institut Salzburg
Di 26. April 2005, 14:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Mitveranstalter: Pädagogisches Institut Salzburg |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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