Sofia Andruchowytsch
Der PapierjungeStanislau um 1900: eine galizische Kleinstadt am Rande der Monarchie. Adelja und Stefa, „miteinander verflochten wie die Stämme zweier Bäume“, einander stützend, einander die Luft zum Atmen nehmend, wachsen gemeinsam auf. Als Adelja den Steinmetz Petro heiratet, wird aus der engen Verstrickung ein Dreieck, aus dem Stefa sich vergeblich zu befreien trachtet. Und als der Magier Torn mit seinem Zirkus die Stadt besucht, taucht plötzlich der engelsgleiche Junge Felix in Petros Werkstatt auf – ein kleiner Schlangenmensch, sprachlos, biegsam und brüchig wie Papier.
Sofia Andruchowytschs Roman „Der Papierjunge“ bietet mehr als ein dichtes, mit sinnlichen Eindrücken und Details gesättigtes Bild einer Epoche, es ist eine drängend erzählte Geschichte von Liebe und Verrat.
„Dass dieses Buch in mehrere Sprachen übersetzt wird, liegt nicht nur am derzeitigen, politisch bedingten, Interesse an ukrainischer Literatur, sondern am überzeugenden und bewegenden Ineinander von Individuum und Epoche, von Stoff und Sprache.“ (Cornelius Hell, Salzburger Nachrichten)
Sofia Andruchowytsch, geb. 1982 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine, wo sie als Schriftstellerin, Übersetzerin und Essayistin, u. a. für die Literatur-Zeitschrift Tschetwer (Donnerstag), lebt. Sie ist die Tochter des Autors Jurij Andruchowytsch und hat seit 2002 mehrere Prosabände veröffentlicht. 2014 gelang ihr der literarische Durchbruch mit dem Roman „Der Papierjunge“, der zurzeit in mehrere Sprachen übersetzt wird, in der deutschen Übersetzung von Maria Weissenböck erschien er 2016 im Residenz Verlag.
Do 23. Juni 2016, 19:30 Uhr | |
Stadt:Bibliothek, Panoramabar | |
Eintritt frei | |
Reservierung: Kartenreservierung in der Stadt:Bibliothek an der Theke, Tel. 0662 8072 2450, E-Mail: mailto:stadtbibliothek@stadt-salzburg.at | |
Moderation: Mariya Donska, Fachbereich Slawistik | |
Deutsche Lesung: Dorit Ehlers | |
Mitveranstalter: Fachbereich Slawistik, Stadt:Bibliothek | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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