Stefan Zweig
Geschichten- und GeschichtsschreiberNeben seinem umfangreichen erzählerischen Werk veröffentlichte Stefan Zweig zahlreiche Essays zu historischen Themen sowie umfassende Biographien, zumeist von historischen Persönlichkeiten. Mühelos wechselte er das literarische Genre, schrieb einen Roman, dessen Handlung in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg angesiedelt ist, und ein Theaterstück, in dem Napoleon Bonaparte und dessen Zeitgenossen auftreten. Das letzte umfangreiche Werk, in dem Zweig sich mit der Vergangenheit beschäftigte, ist Die Welt von Gestern, ein Buch, das im Herbst 1942 und damit wenige Monate nach Zweigs Tod erschien. Oft wird es als Autobiographie bezeichnet – aber kann man überhaupt davon sprechen, wenn der Autor seine beiden Ehefrauen und beinahe sein gesamtes Privatleben aus dem Werk ausgeklammert hat? Und wie beschreibt Stefan Zweig zeitgenössische Ereignisse, solche, die er selbst miterlebte, und solche, über die er selbst nur aus Erzählungen oder Zeitschriften erfuhr? Auf diese und weitere Fragen zu Zweigs Arbeitsweise und zur Komposition seiner „Erinnerungen eines Europäers“, wie Die Welt von Gestern im Untertitel heißt, sollen Antworten gefunden werden.
Oliver Matuschek, Germanist und Historiker, veröffentlichte zahlreiche Bücher über Stefan Zweig, u.a. die bahnbrechende Biografie „Stefan Zweig. Drei Leben – eine Biographie“ (S. Fischer, 2006), „Das Salzburg des Stefan Zweig“ (Edition A.B. Fischer, 2008) und die Briefe Zweigs an seine zweite Ehefrau Lotte (S. Fischer, 2013). Zuletzt besorgte er eine Neuausgabe von „Die Welt von gestern“ (S. Fischer, 2017), in die Oliver Matuschek – wie immer bei Kaffee und Kipferl, so lange der Vorrat reicht – Einblicke geben wird.
Do 07. Dezember 2017, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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