Teresa Präauer
Für den Herrscher aus Übersee„Ich bin tapfer durch die Lande gezogen und geflogen und hab dann dich gesehen und mir gesagt, so ein Dreikäsehoch mit Elefantenohren braucht ein Geschwisterkind, dessen Glanz auf ihn abstrahlt, und das ihm zeigt, wie man mit solchen Ohren, wenn auch nicht schön sein, so doch fliegen kann.“
Fast jeder in diesem Roman fliegt auf irgendeine Weise: Die Fliegerin, die in ihrem bohnenförmigen Fluggerät eine Schar von Vögeln in ihr Winterquartier begleitet. Die Kinder mit ihren selbstgebauten Flugmaschinen aus Federn, Papier und Draht. Und der Großvater, der einmal ein großer Pilot gewesen ist – oder es zumindest behauptet in seinen hochstaplerischen Geschichten aus früher Zeit.
Doch wer fliegt, kann auch abstürzen. Und so kam es, dass der Großvater als junger Mann auf die Japanerin getroffen ist, deren Flugzeug er reparieren sollte. Was dabei aber bruchgelandet ist, wird man bald buchstabieren können.
In ihrem Debütroman „Für den Herrscher aus Übersee“ erzählt Teresa Präauer ebenso genau wie bilderreich über das Fliegen und die Vögel, über einen Großvater und dessen Japanerin und über Kindheitsträume und Lebensklugheit.
Teresa Präauer, geboren 1979 in Linz, ist seither oft umgezogen, sie studierte Malerei und Germanistik in Salzburg und Berlin, lebt in Wien, schreibt und zeichnet. „Für den Herrscher aus Übersee“ (Wallstein Verlag 2012) ist ihr Romandebüt.
Do 20. September 2012, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Moderation: Thorsten Ahrend, Wallstein Verlag |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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