Text/Metropolen. Die Großstadt in der Literatur
Metropolen, Welt-Städte werden immer öfter zu Metaphern für moderne Welterfahrung. New York, London, Paris, Berlin, Tokio – als Sinnbilder ständiger Veränderung und Vielfalt haben Metropolen weitreichenden Einfluß auf die kulturelle Praxis, geben Impulse gleichermaßen für Lebens-, Denk-, Konsum- und Kunststile. Auch für und in der Literatur eröffnet sich ein Kaleidoskop an Wahrnehmungsformen, Bedeutungen und „Lesarten“ rund um die Großstadt: Mittels unterschiedlicher literarischer Verfahren setzen sich Großstadt-Texte mit gesellschaftlich-kulturellen Phänomenen und Entwicklungen auseinander. „text/metropolen“ fungieren als Brennglas für Pluralitäten, Zwiespältigkeiten und Ambivalenzen (moderner) Urbanität. Die Großstadt wird zur Projektionsfläche unterschiedlicher Erwartungen, Ängste und Klischees; Realität und Fiktion stehen dabei in einem ständigen Spannungsverhältnis zueinander. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – geht Patricia Deiser, Medien-, Kunst- und Kulturwissenschafterin aus der Kleinstadt Salzburg der Großstadt als Topos in der Literatur nach und begibt sich anhand ausgewählter Textbeispiele auf literarische Streifzüge durch „Asphaltschluchten“ und „Stahlbaumwälder“ verschiedener text/metropolen.
Do 08. Mai 2003, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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