Thommie Bayer & Monika Wogrolly
Das Aquarium & Herzlos2 neue Bücher im Rahmen des Schwerpunkts sex & literatur. Mit seinem jüngsten Roman „Das Aquarium“ (Eichborn Verlag 2002) meldet sich der deutsche Autor Thommie Bayer als bravouröser Erzähler zurück. In seinem Buch erzählt er eine obszöne und zärtliche, eine abgründige und mitreißende Geschichte, eine aufwühlende Tour de force der Leidenschaft. June ist jung, schön und gelähmt. Seit dem Tag, an dem sie in die gläserne Wohnung gegenüber einzog, ist Barry elektrisiert und schaut ihr fasziniert beim Leben zu. Eines Tages schreibt sie in dicken roten Lettern ihre E-Mail-Adresse an die Wand. Eine „Brief-Freundschaft“ entsteht. June erzählt dem Fremden ihre Lebensgeschichte, die Geschichte einer erotischen Obsession – und entführt Barry in eine Welt, in der sich Phantasie und Wirklichkeit zu einem bizarren Spiel vermischen …
Der Roman der österreichischen Autorin Monika Wogrolly ist die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. In „Herzlos“ (Deuticke Verlag 2002) erzählt sie von einer Tochter auf der Suche nach dem unerreichbaren Vater. Dabei bewegen sich die Figuren in eingeschliffenen Verhaltensmustern und suchen nach einem Ausweg. Der Roman beinhaltet subtile Liebesszenen, die in ihrer Intensität bestechen, allerdings niemals die Grenze zum Pornographischen überschreiten. Sarah ist Radiomoderatorin; im Wochenbett liegend, wird sie vorübergehend von ihrem Mann verlassen. Mit der neugeborenen Tochter zieht er in seine Heimat Istanbul, wohin Sarah ihnen nachfolgen soll. Da erreicht die Frau die Nachricht, daß ihr betagter Vater, zu dem sie den Kontakt verloren hat, verschwunden ist …
Thommie Bayer, geboren 1953 in Esslingen, studierte Malerei, war Liedermacher und Kabarettist. Seit 1985 schreibt er Romane, Kurzprosa und Gedichte, u.a. „Spatz in der Hand“ (1992), „Der Himmel fängt über dem Boden an“ (1994).
Monika Wogrolly, geboren 1967 in Graz, studierte Philosophie und Germanistik, Werbetexterin, leitet die erste philosophische Praxis in Graz. Romane: „Suche meinen Mörder“ (1994) und „Die Menschenfresserin“ (2000) u.a.
Mi 30. Oktober 2002, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Über Grenzen
„Und weil ich hier auf der Hausbank sitze, … glaube ich, … dass mich niemand mehr von hier vertreiben darf, denn wo einer allein auf der Hausbank sitzt, da ist er auch zu Hause.“
Von der Hausbank aus richtet Cornelius Hell seinen Blick in die Vergangenheit, in die Weite und in seine Träume. Und schreibt auch davon, dass
er an Grenzen „sehen gelernt hat“. Die Grenzen sind für alle Autorinnen und Autoren in diesem SALZ andere, Grenzen der Kindheit, der Sprachen,
politische, undurchlässige … Petra Nagenkögel hat mit ihrem offenen Blick Stimmen versammelt, die viele Zugänge zu einem beinah grenzenlosen Thema, zum Überdenken und ...
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