Totgeschwiegen – Vergessene österreichische Schriftstellerinnen
Auch wenn sie kaum in Literaturgeschichten und Anthologien zu finden sind, es gab viele hochinteressante österreichische Schriftstellerinnen, die mit ihren Werken die zeitgenössichen Tendenzen der Literatur wesentlich bereicherten. Sie sind heute zu Unrecht beinahe völlig vergessen, ihre Bücher nur mehr in Bibliotheken zu finden. Viele von ihnen kämpften vehement für die Emanzipation der Frauen. Helene von Druskowitz war die erste Österreicherin, die in Zürich zum Doktor der Philosophie promovierte, schließlich aber ebenso in der Irrenanstalt landete wie Elsa Asenijeff und die Bestseller-Autorin Else Jerusalem. Ada Christen gelang mit ihren Gedichten ein Sensationserfolg, die Wirkung beruhte vor allem auf dem Skandal der Beschreibung von weiblichen sexuellen Bedürfnissen, ein Thema, das auch bei Maria Janitschek eine zentrale Rolle spielte. Nicht wenige engagierte Schriftstellerinnen wurden Opfer des Nationalsozialismus wie Else Feldmann oder Alma Johanna Koenig, einige konnten emigirieren, waren in den USA als Drehbuchautorinnen erfolgreich wie Vicki Baum oder Gina Kaus, andere konnten an erste literarische Erolge nicht mehr anknüpfen wie Paula Ludwig oder Adrienne Thomas. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird Christa Gürtler, die gemeinsam mit Sigrid Schmid den Band „Eigensinn und Widerstand. Schriftstellerinnen der Habsburgermonarchie“ verfaßt hat, über vergessene Autorinnen informieren und exemplarische Texte präsentieren.
Fotos: Unkostenbeitrag: ÖS 30,- /20,-
Do 02. März 2000, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

zu H.C. Artmann
Schon seit 1976 erscheinen Texte von H.C. Artmann in der Literaturzeitschrift SALZ und 1996 wurde ihm mit zahlreichen literarischen Wünschen in einer eigenen Ausgabe zum 75. Geburtstag gratuliert. Zum 100. Geburtstag haben wir wieder Autorinnen und Autoren eingeladen, sich auf H.C. Artmann, seine Dichterpersönlichkeit und sein einzigartiges Werk zu beziehen.
Werner Michler, Germanist an der Universität Salzburg und selbst begeisterter Artmann-Leser, fasst Artmanns Werk in der Vorbereitung dieser SALZ-Ausgabe zusammen: „Vom 1953 in ‚acht Punkten‘ proklamierten ‚poetischen Act‘ über die schwoazze dindtn‘ einer surrealistischen Dialektpoesie, die Kurzschlüsse von ...
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