Vladimir Vertlib
Letzter Wunsch
In seinem jüngsten Roman „Letzter Wunsch“ umkreist Vladimir Vertlib die Frage, wer sich als Jude bzeichnen kann. Gabriel Salzinger versucht den letzten Wunsch seines verstorbenen Vaters zu erfüllen: ein Grab auf dem jüdischen Friedhof der deutschen Kleinstadt Gigricht, neben seiner Frau. Doch das Begräbnis wird unterbrochen und der nun folgende Kampf des Sohnes nimmt immer absurdere Dimensionen an. „Vertlib ist ein bedächtiger Erzähler mit wachem Sinn für die Komik ernster Dinge, die heillose Verstrickung der Menschen in Konflikte, die sie nicht suchten, für die erbarmungsllose Mechanik, die sie dabei in Gang setzen. ‚Letzter Wunsch‘ ist ein trauriger und komischer Roman zugleich, er führt auf scheinbar entlegenes Terrain – wo erbitterte Kämpfe zwischen orthodoxem und reformiertem Judentum geführt werden – und doch mitten in unsere aufgeklärte Gesellschaft.“ (Karl-Markus Gauß, Die Presse)
Vladimir Vertlib, geboren 1966 in Leningrad, emigrierte 1971 mit seiner Familie nach Israel, von 1972 bis 1980 „Odyssee“ durch Europa, Israel und die USA, seit 1981 in Österreich. Studium der Volkswirtschaftlehre in Wien, lebt seit 1993 als freier Schriftsteller, Sozialwissenschaftler und Übersetzer in Salzburg und Wien. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, Förderpreis des Adalbert-Chamisso-Preises 2001, Anton-Wildgans-Preis 2002. 1995 Debüt mit der Erzählung „Abschiebung“, die Romane „Zwischenstationen“ (1999), „Das besondere Geächtnis der Rosa Masur“(2001) und „Letzter Wunsch“ (2003) erschienen im Deuticke-Verlag, Wien.
Do 29. Januar 2004, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Einsamkeit
Ich suche nur nach mehr Raum für meine Einsamkeit.
Hamed Abboud
Entsteht eine neue SALZ-Ausgabe, fühlen wir uns immer beschenkt: Es war uns ein Anliegen, eine Ausgabe zum Thema „Einsamkeit“ zu gestalten. Jeder Text erwies sich als eine Überraschung. „Einsamkeit“ erschien uns fast zu naheliegend, ist das Schreiben doch eine einsame Tätigkeit, heißt es zumindest. Dass dabei der Raum für das Schreiben erkämpft werden muss, haben bis heute insbesondere Autorinnen eingefordert. In dieser SALZ-Ausgabe erweisen sich die Räume des Schreibens als vielfältig, immer noch umkämpft und manchmal schwer zugänglich, obwohl mit Türen ...
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