… vom Reichtum der Kultur
Eigentlich will man die Diskussion schon nicht mehr – die Diskussion ums Geld im Kulturbetrieb, die Diskussion um die Kulturpolitik! Eigentlich will man inhaltlich arbeiten und kulturelle Akzente setzen. Und dennoch kommt man nicht darüber hinweg. Durch die Abschaffung des Kunstministeriums und die Eingliederung aller künstlerischen Angelegenheiten in ein Staatssekretariat, das verschiedene andere Aufgaben ebenfalls zu übernehmen hat, muß die Frage der österreichischen Kulturpolitik erneut und sehr heftig diskutiert werden. Mehrere kulturelle Institutionen protestieren bereits gegen den Imageverlust der Gegenwartskunst im Regierungsgefüge und in der Öffentlichkeit, gegen einen internationalen Imageverlust, gegen eine weitere Zersplitterung der Kunst-, Kultur- und Bildungsaufgaben des Staates. Welche Aufgaben hat nun die Kulturpolitik in einem so hoch entwickelten Staat wie Österreich? Ist die Abschaffung eines Kunstministeriums lediglich ein Problem für Kunstschaffende und Kunstvermittler oder betrifft es alle ÖsterreicherInnen? Auch wenn dieses Literaturfrühstück einen härteren Brocken zur Diskussion stellt – die Kipferl sind wie immer resch und frisch. Tee und Kaffee tragen das ihre dazu bei, daß verschiedene Meinungen angehört und besprochen werden können.
Do 06. März 1997, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Eintritt frei |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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