Vom Übersetzen: Lust & Plag eines Doppellebens
Übersetzen ist lesendes Nahen, Weiterschreiben des Textes – ein drittes Buch entsteht, weder das in der einen noch in andrer Sprache original verfaßte. Aus dem Französischen, Slowenischen übersetzen, wohin? Ins Deutsche, gar Österreichische? Das ist der springende Punkt der literarischen Übersetzung: kein bloßes “Verdeutschen“, erweist sich ihre Kunst im Öffnen der eigenen Sprache für das Fremde. Denkt man an ein Europa der Muttersprachen, bedenkend, daß literarischer Austausch fast nur zwischen wenigen “großen“ Sprachen stattfindet, z.B. aus dem Englischen, Italienischen ins Deutsche, tut sich ein weites Feld der Entdeckung von Europas Literaturen auf, die aus dem Reichtum seiner Sprachen wachsen. Wie übersetzen? Wortgetreu, sinngemäß? Wort und Sinn, Klang und Rhythmus im neuen Text, Nähe und Abstand, Um- und Anverwandeln des Fremden, Wandlungen eines Doppellebens. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird Ludwig Hartinger, der als Lektor, Publizist und Übersetzer (aus dem Slowenischen, Französischen) in Salzburg und Ljubljana lebt, über Lust & Plag des Übersetzens erzählen.
Do 14. Januar 1999, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Einsamkeit
Ich suche nur nach mehr Raum für meine Einsamkeit.
Hamed Abboud
Entsteht eine neue SALZ-Ausgabe, fühlen wir uns immer beschenkt: Es war uns ein Anliegen, eine Ausgabe zum Thema „Einsamkeit“ zu gestalten. Jeder Text erwies sich als eine Überraschung. „Einsamkeit“ erschien uns fast zu naheliegend, ist das Schreiben doch eine einsame Tätigkeit, heißt es zumindest. Dass dabei der Raum für das Schreiben erkämpft werden muss, haben bis heute insbesondere Autorinnen eingefordert. In dieser SALZ-Ausgabe erweisen sich die Räume des Schreibens als vielfältig, immer noch umkämpft und manchmal schwer zugänglich, obwohl mit Türen ...
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