Vom Übersetzen: Lust & Plag eines Doppellebens
Übersetzen ist lesendes Nahen, Weiterschreiben des Textes – ein drittes Buch entsteht, weder das in der einen noch in andrer Sprache original verfaßte. Aus dem Französischen, Slowenischen übersetzen, wohin? Ins Deutsche, gar Österreichische? Das ist der springende Punkt der literarischen Übersetzung: kein bloßes “Verdeutschen“, erweist sich ihre Kunst im Öffnen der eigenen Sprache für das Fremde. Denkt man an ein Europa der Muttersprachen, bedenkend, daß literarischer Austausch fast nur zwischen wenigen “großen“ Sprachen stattfindet, z.B. aus dem Englischen, Italienischen ins Deutsche, tut sich ein weites Feld der Entdeckung von Europas Literaturen auf, die aus dem Reichtum seiner Sprachen wachsen. Wie übersetzen? Wortgetreu, sinngemäß? Wort und Sinn, Klang und Rhythmus im neuen Text, Nähe und Abstand, Um- und Anverwandeln des Fremden, Wandlungen eines Doppellebens. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird Ludwig Hartinger, der als Lektor, Publizist und Übersetzer (aus dem Slowenischen, Französischen) in Salzburg und Ljubljana lebt, über Lust & Plag des Übersetzens erzählen.
Do 14. Januar 1999, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Nahaufnahmen 28
Nahaufnahmen 28 geben Einblick in ausgezeichnete und neue Literatur in und aus Salzburg.
Am Beginn steht diesmal die geniale Georg-Trakl-Preisträgerin Brigitta Falkner – ihr Text ist nicht vom Bild zu trennen. Die Laudatio von Oswald Egger ist als work in progress in unserer Zeitschrift abgebildet. Mit drei Vorabdrucken – Bodo Hell, Anna-Elisabeth Mayer und Gudrun Seidenauer – können Sie in kommende Bücher hineinlesen, sowie in aktuell entstehende Gedichtzyklen – Tom Schulz, Christian Lorenz Müller und Roswitha Klaushofer. Und noch einiges mehr gibt es zu entdecken. Nachlesen können Sie außerdem drei Texte, die Cornelia Travnicek, Didi Drobna und Katharina Tiwald ...
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