Vorbei
Dieses Wort ist neutraler als etwa ‚Abschied‘. Ich werde als Beispiele Texte auswählen, die sich nicht sentimental oder nostalgisch mit der unabänderlichen Tatsache beschäftigen, dass etwas vorbei ist. Lyrik, kurze Erzählprosa, Essays, vielleicht auch Dramolette sollen zum Schreiben anregen.
Oft ist es gut, wenn es vorbei ist. Man lernt den normal funktionierenden Körper ganz anders schätzen, wenn die Schmerzen vorbei sind. Der Schrecken ohne Ende ist meist furchtbarer als ein Ende mit Schrecken. Den Übertritt in die Pension empfinden die einen als Befreiung von Bürden.
Aber es kann auch ganz anders sein. Manche fallen im Ruhestand in ein tiefes Loch. Gelegenheiten sind verstrichen, die sich nicht noch einmal auftun werden. Warum hat man sie nicht genützt? Das Irreversible kann uns zur Verklärung des Gewesenen verführen, die einer Überprüfung kaum standhält. In diesem Fall soll es beim Schreiben um die Überprüfung gehen, nicht um die Verklärung.
Es wird, wie gewohnt, nicht nur der Inhalt wichtig sein, sondern auch die je adäquate Form. Vorgaben dazu gibt es keine. Papier, Bleistift, ev. Laptop sind mitzubringen. Kopien aller geschaffenen Texte werden für alle erstellt werden, um substantielle Besprechungen der Arbeiten zu ermöglichen.
Eintritt: € 130
Termine: Freitag, 25. September 20120 – 14.30 bis 18.30 Uhr, Samstag, 27. September 2020 – 10 bis 18 Uhr, Sonntag, 28. September 2020 – 9 bis 14 Uhr
Fr 25. September 2020, 14:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
130,– € Anmeldung erforderlich | |
Reservierung: T. 0662 422781 oder leselampe@literaturhaus-salzburg.at |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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