Walter Kappacher
Silberpfeile
Ort: Stadtbibliothek Radstadt
‚Das ist der beste Walter Kappacher, den es je gab: besessen vom Motorsport, Liebhaber der Technik, der seine Gefühle stets unter Kontrolle hält, das ja. Und wir finden auch den klugen Menschenbeobachter wieder. Dazu kommt jetzt der kritische Sichter historischer Erinnerung, der Motorsport und Nationalsozialismus zusammendenkt.‘ (Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten)
Protagonist der Recherche ist ein Motorsportjournalist, der ein Buch über die deutschen Silberpfeile der dreißiger Jahre schreiben möchte. Seine Nachforschungen führen den Journalisten in ein Seniorenheim in Salzburg, wo er auf den fünfundachtzigjährigen Paul Windisch trifft.
Dieser erinnert sich an seine Arbeit bei der Auto-Union, an die Weltrekordversuche mit den Silberpfeilen und die letzte Fahrt des berühmten Rennfahrers Bernd Rosemeyer. Doch unversehens wird aus der Erzählung über den Motorsport ein Bericht über die Rüstungsindustrie während des Zweiten Weltkriegs. Windisch hat im kriegswichtigen Betrieb Schlier, das neben einem Konzentrationslager in der Nähe der Brauerei Zipf lag, an der Entwicklung der V2-Raketen mitgearbeitet. Beiläufig und beinahe unbeteiligt wirkt der Konstrukteur, der seine Rolle in der Kriegsindustrie ebenso zu verdrängen sucht wie die Bewohner von Zipf.
Walter Kappacher, geboren 1938 in Salzburg, lebt als freier Schriftsteller in Obertrum bei Salzburg. 2003 wurde er mit dem Hermann-Lenz-Preis ausgezeichnet. Im Deuticke Verlag erschienen u.a. die Romane ‚Morgen‘ (1975), ‚Der lange Brief‘ (1982), ‚Ein Amateur‘ (1993), der Erzählband ‚Wer zuerst lacht‘ (1997) und ‚Silberpfeile‘ (2000).
Veranstalter: Salzburger Literaturforum Leselampe, Kulturkreis ‚Das Zentrum‘
Fr 19. November 2004, 20:00 Uhr | |
Stadtbibliothek Radstadt | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Kulturkreis „Das Zentrum“ |

Abgelichtet
„Den Menschen, der auf dem Portrait abgebildet ist, gibt es so nicht. Es gibt nur die Vorstellungen, die man sich von ihm macht. Und wann wurden, darf man sich fragen, unsere Vorstellungen je der Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit anderer gerecht?“
Diese Ambivalenz wird nicht nur von Iris Wolff betont, ambivalente Empfindungen und Eindrücke
sind es auch, die viele der Autorinnen und Autoren dieser SALZ-Ausgabe zum Thema AutorInnenfotografie zum Ausdruck bringen.
Autorschaft ist schon lange undenkbar ohne die fotografische Inszenierung der Person der Autorin, des Autors, spätestens seit der Etablierung einfacher und günstiger Vervielfältigungstechniken ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 176

Zu Thomas Bernhard
SALZ 175
Auf.Brüche
SALZ 174