West-Östlicher Diwan neu? Türkische Literatur heute
„Wer sich selbst und andere kennt,/Wird auch hier erkennen:/Orient und Okzident/Sind nicht mehr zu trennen“ – so Goethe im „Westöstlichen Diwan“ – die Türkei wird im Herbst 2008 Gastland der Frankfurter Buchmesse sein.
Entgegen klischeehaften Vorstellungen im Westen sind Moderne und Globalisierung keineswegs spurlos am Orient vorbeigegangen, die zeitgenössische türkische Literatur spiegelt es. „Eigenes“ und „Fremdes“ verknüpfen sich zu neuer Sinnhaftigkeit, orientalischer Fantasiereichtum und westlicher Formwille führen zu außerordentlicher Experimentierfreudigkeit. Der Prozess der Öffnung nach außen ist nicht mehr aufzuhalten und stößt zunehmend auf internationales Interesse.
Als einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Autoren in der türkischen Gegenwartsliteratur gilt Murathan Mungan neben dem urwüchsigen Erzähltalent Hasan Ali Toptas. Vielfach wird die Kurzprosa vom fantastischen Realismus geprägt, wie bei Mehmet Acar. Andere, wie Izzet Yasar oder Gürsel Korat, zählen Elemente der Popkultur oder auch Ironie, Satire und Persiflage zu ihren Stilmitteln. Mit Orhan Pamuk hielt die Postmoderne in die türkische Literatur Einzug, als erster türkischer Autor bekam er 2006 den Nobelpreis. An fünf Abenden bietet die Literatur-Werkstatt mit Ilse Gottschall Gelegenheit, Texte zeitgenössischer türkischer Autoren kennen zu lernen, Zeugnisse des kulturellen Wandels, der sich in der Türkei vollzieht.
Ilse Gottschall, geboren 1936 in Königsberg, Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft in Köln, Journalistik und Kunstgeschichte in München, Promotion. Arbeit am Goethe-Institut und als freie Mitarbeiterin beim ORF, zuletzt Lehrtätigkeit, seit 1977 Wahlsalzburgerin und langjährige Leiterin der Literaturwerkstatt. Anmeldung (schriftlich oder telefonisch): Literaturforum Leselampe, Strubergasse 23, Telefon 42 27 81, FAX – 27
e-mail: leselampe@literaturhaus-salzburg.at
Termine: Montag, 3., 10. und 31. März, 14. und 28. April, jeweils 19.30 Uhr Kosten für 5 Abende (inkl. Unterlagen): E 38
Mo. 03. März 2008, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
38,-€ (für 5 Abende) |
Nahaufnahmen 30
Am Beginn stehen zwei Abschiede – der Salzburger Schriftsteller Walter Kappacher ist am 24. Mai dieses Jahres verstorben, Bodo Hell wird seit 9. August am Dachstein vermisst. Beide auf ihre Weise so prägenden Autoren wollen wir in Erinnerung behalten. In der ersten SALZ-Ausgabe 1975 hat Hans Weichselbaum mit Walter Kappacher ein Interview geführt, das wesentliche Züge seines Schreibens zur Sprache bringt, hier lesen Sie einen Wiederabdruck. Weggefährt:innen von Bodo Hell, der in so vielen Künsten unterwegs war, haben wir um Beiträge gebeten, die seine Literatur, die nicht von seinem Leben zu trennen ist, würdigen. /// Gratulieren können wir ...
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