Wilhelm Dichter
Rosenthals Vermächtnis
Polen ist im Oktober 2000 Schwerpunktland auf der Frankfurter Buchmesse. Anlaß für uns, nach Hanna Krall wieder einmal die Begegnung mit einem interessanten Autor aus diesem Nachbarland zu ermöglichen. „Als ‚Das Pferd Gottes‘ 1996 in Polen erschien, wurde Dichter mit einem Schlag berühmt. Jetzt wartet man auf die Fortsetzung, die dort ansetzen soll, wo der Roman 1947 jäh abbricht“, schreibt Schamma Schahat 1998 in der Süddeutschen Zeitung. Mit seinem neuen Buch setzt Wilhelm Dichter nun die Beschreibung von Wileks Lebensweg fort. Nach dem Krieg gehört Wilek in Warschau zu den Privilegierten, fast alle Freunde der Eltern sind jüdische Überlebende, die in der Partei und im Wirtschaftsapparat Karriere machen. Herr Rosenthal, ein väterlicher Freund, gibt ihm Plechanow und Majakowski zu lesen und warnt ihn, doch Wileks Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Sicherheit ist so groß, daß er „Rosenthals Vermächtnis“ nicht ernst nimmt. Lakonisch und mit kühler Präzision beschreibt Wilhelm Dichter die Mechanismen der Anpassung, aber auch über die Ängste und Hoffnungen einer jungen Nachkriegsgeneration in Polen. Wilhelm Dichter, geboren 1935 in Boryslaw (heute Ukraine), studierte und lehrte an der Technischen Universität Warschau. Während der antisemtischen Kampagne 67/68 emigrierte er in die USA. Sein aufsehenerregender Debütroman „Das Pferd Gottes“ erschien in deutscher Sprache 1998, sein neuer Roman „Rosenthals Vermächtnis“ 2000, beide Rowohlt Berlin Verlag in der Übersetzung von Martin Pollack, Wien.
Diese Veranstaltung wird unterstützt von KulturKontakt Austria
Di 17. Oktober 2000, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Einführung: Martin Pollack | |
Martin Pollack |

Themenwechsel – Erwin Einzinger
Nun aber rasch zurück in eine Gegenwart, die oft genug
Auf einem Auge blind ist. Feuer in der Muldenstraße.
Und der von Spraykünstlern verzierte Güterzug steht immer
Noch auf einem Abstellgleis, wo Disteln wachsen.
Wir wollten Erwin Einzinger zum 70. Geburtstag gratulieren und haben ihm ein SALZ „geschenkt“ – und sind von ihm beschenkt worden mit einer Vielzahl an neuen Gedichten, Zeichnungen und Collagen aus vielen Jahren. Sie finden Sie verstreut in dieser SALZ-Ausgabe.
Erwin Einzinger hat Autorinnen und Autoren zum Themenwechsel eingeladen und alle, die es irgendwie einrichten konnten, sind dieser ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 191

Aus dem Rahmen
SALZ 190
Nahaufnahmen 28
SALZ 189