Zdenka Becker
Der größte Fall meines Vaters
Jeden Samstag besucht die Tochter ihren alten Vater, der zu Hause im Rollstuhl sitzt und in Erinnerungen an die Vergangenheit lebt – an seine Ehe mit einer schönen Kommunistin, an seine berufliche Laufbahn, die ihn vom einfachen Polizisten bis zum Polizeipräsidenten im Westen der Slowakei führte. Für seine Karriere entscheidend war ein spektakulärer Fall: Es gelang ihm, eine brutale Mörderin zu überführen, die ihren Mann enthauptet hatte.
Seine Tochter, damals ein Mädchen in der Pubertät, las heimlich die Akten und kam zu dem Schluss, dass es für einen Mann gefährlich sein kann, wenn seine Frau unglücklich ist. Jetzt, Jahrzehnte danach, wünscht sich der Vater, dass die Tochter ein Buch über seinen größten Fall schreiben soll und obwohl sie sich anfangs zu wehren versucht, nimmt sie die Geschichte, die auch ihre eigene ist, mehr und mehr gefangen.
„Dieses subtile Ringen einer Tochter um ihren Vater, und umgekehrt, gehört zum Packendsten, was ich bisher von Zdenka Becker gelesen habe.“ (Margit Schreiner)
Zdenka Becker, geboren 1951 in Eger, ist in Bratislava aufgewachsen und lebt seit den siebziger Jahren in Österreich. Sie schreibt in deutscher Sprache und wurde mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Bücher (u.a.): „Die Töchter der Róza Bukovská“ (Roman, Residenz Verlag, 2006), „Taubenflug“ (Roman, Picus Verlag, 2009), „Der größte Fall meines Vaters“ (Roman, Deuticke Verlag, 2013).
Di. 16. April 2013, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € |

Nahaufnahmen 24
„Sehr freundlich und sehr bestimmt lehnen sie ab und begründen dies damit, dass sie sich ganz auf die Arbeit, das Schreiben konzentrieren müssten.“
Solche Absagen, von denen Laura Freudenthaler in ihrer genauen, abwägenden Festrede zu 50 Jahre Leselampe spricht, haben wir aktuell nicht bekommen. Wir danken allen Autorinnen und Autoren dieser SALZ-Ausgabe dafür, dass sie uns ihre neuen Gedichte, Erzählungen und Romanausschnitte zur Veröffentlichung überlassen haben.
Hinweisen möchten wir Sie auf eine kleine Neuerung: Die Erzählung von Gudrun Seidenauer können Sie auf Seite 33 zu lesen beginnen – wenn Sie eingetaucht sind in den ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 173

lass rauschen. (Über) Songs schreiben
SALZ 172
Was Tiere tun
SALZ 171