Zsusza Bánk
Die hellen TageZsuzsa Bánk erzählt in ihrem neuen Roman „Die hellen Tage“ die Geschichte dreier Familien aus der Perspektive von Seri. Seri wächst gemeinsam mit Aja und Karl in den 1960er Jahren in einer süddeutschen Kleinstadt auf. Im Zentrum steht eine Familie am Rande der Stadt: Aja lebt mit ihrer Mutter Èvi in einer abbruchreifen Gartenhütte, der Vater kommt nur jährlich für ein paar Wochen zu Besuch, um dann wieder in Amerika als Trapezkünstler im Zirkus zu arbeiten. Aber auch Seri und Karl kommen nicht aus so genannten intakten Familien.
Zsuzsa Bánk beschwört in Wiederholungen und Variationen die „hellen Tage“ der Kindheit, ohne die besonders dunklen Schatten zu verschweigen. Sie erzählt von der Melancholie des Erwachsenwerdens und entwirft Momentaufnahmen von unmerklichen Veränderungen und Abschieden.
Wie die Autorin die drei Familiengeschichten mit ihren schuldhaften Geheimnissen enthüllt und gleichzeitig den Sinn von Wahrhaftigkeit infrage stellt, das ist literarisch raffiniert und spannend erzählt und bleibt dennoch diskret.
Zsuzsa Bánk, geboren 1965, arbeitete als Buchhändlerin und studierte anschließend in Mainz und Washington Publizistik, Politikwissenschaft und Literatur. Heute lebt sie als Autorin mit ihrem Mann und zwei Kindern in Frankfurt am Main. Für ihren ersten Roman „Der Schwimmer“ wurde sie u.a. mit dem Aspekte-Literaturpreis (2002), dem Deutschen Bücherpreis (2003), dem Mara-Cassens-Preis (2003) sowie dem Adelbert-von-Chamisso-Preis (2004) ausgezeichnet. Zuletzt erschienen „Heißester Sommer“ (Erzählungen, 2005) und der Roman „Die hellen Tage“ (2011).
Di. 03. Mai 2011, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 198

Nahaufnahmen 30
SALZ 197
Erste Lektüren
SALZ 196