Zsuzsanna Gahse
AndererseitsAndererseits, weil alles mindestens zwei Seiten hat, was sich bedrohlich ausnehmen kann, weil mit der Vielseitigkeit die Übersicht leicht verlorengeht. Die Frage WO ist eine erste Hilfe gegen den Orientierungsverlust, und um dieses WO geht es in Zsuzsanna Gahses erster Vorlesung mit dem Titel „Topographie“. Bei den Betrachtungen der Stadt und auch der Nichtstadt gibt es für die Darstellungen uferlos viele Wege, und schon das Wort uferlos gehört zum Thema.
Aus der ersten Überlegung heraus ergibt sich zwangsläufig die Frage nach dem „Tempo“, so der Titel von Gahses zweiter Vorlesung. Wie schnell nimmt jemand die Umgebung wahr, und für welches Tempo entscheidet er sich bei der Darstellung? Wie spricht er (oder sie)? Legt er Wert auf seine Stimme? Holt er oft Luft?
In der dritten Vorlesung mit dem Titel „Theater“ steht die Bühne als Landschaft im Mittelpunkt. Oder ist die Landschaft selbst eine Bühne? In der Malerei und in der Fotografie sind beide Möglichkeiten bekannt, im Theater kommt die Stimme hinzu.
In allen drei Vorlesungen geht es auch um heimliche Verwandtschaften von Gedichten, Erzählungen, szenischen Stücken und der gesprochenen Sprache – und wie man ihnen auf die Schliche kommt.
Termine:
Vorlesungen: Montag, 13. Mai, Mittwoch, 15. Mai, Donnerstag, 16. Mai, jeweils 17-19 Uhr, UNIPARK Nonntal
Konversatorien: Mittwoch, 15. Mai, 13-15 Uhr, Freitag, 17. Mai, 10-14 Uhr, UNIPARK Nonntal
Am Dienstag, 14. Mai findet um 20.00 Uhr in der Edmundsburg eine Lesung mit Zsuzsanna Gahse statt.
Mi 15. Mai 2019, 17:00 Uhr Mehrere Einzeltermine | |
Unipark, Erzabt-Klotz-Str. 1 | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Universität Salzburg, Fachbereich Germanistik, Stefan Zweig Zentrum |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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