40 Jahre Leselampe
In seinem Vorwort zu „Die Verschwörung der Wörter“, einem Band mit siebzig ausgewählten Gedichten von Alfred Kolleritsch, zitiert Hans Eichhorn den Grazer Dichter, der anlässlich des 40-Jahre-manuskripte- Fests und einer Südsteiermark-Fahrt mit zwei Autobussen voll mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern, als einige von ihnen vor einer Buschenschank eine kleine Festrede des manuskripte-Herausgebers zu erwarten schienen, stattdessen ausrief: „Es ist angerichtet, bitte geht`s doch hinein, sonst verdörrt das Fleisch!“ Ein Abend, an dem die beiden Autoren Gedichte aus verschiedenen Phasen präsentieren werden, soll zugleich die Möglichkeit bieten, in einem von Erwin Einzinger angeregten Gespräch auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Voraussetzungen für das jeweils eigene Schreiben einzugehen, ohne dabei etwas verdörren zu lassen. Die von Hans Eichhorn für Kolleritschs Werk geltend gemachten Begriffe Sinnlichkeit und Denken können dafür als Wegmarkierungen dienen. Zum Abschluss des Abends liest Erwin Einzinger Gedichte aus seinem jüngsten Band „Hunde am Fenster“.
Hans Eichhorn, geboren 1956 in Vöcklabruck, lebt als Berufsfischer und Autor am Attersee; zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Preis des Landes Oberösterreich 2005, zuletzt erschien „Unterwegs zu glücklichen Schweinen“ (2006) und „Die Liegestatt“ (Prosa, Residenz Verlag 2008).
Erwin Einzinger, geboren 1953 in Kirchdorf, Studium der Anglistik und Germanistik in Salzburg. Lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Micheldorf, zuletzt erschienen „Aus der Geschichte der Unterhaltungsmusik“ (Roman, Residenz Verlag 2005) und „Hunde am Fenster“ (Gedichte, Jung und Jung 2008).
Alfred Kolleritsch, geboren 1931 in der Südsteiermark, war Lehrer in Graz, gibt seit 1960 die Literaturzeitschrift „manuskripte“ heraus, veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände, Essays, Erzählungen und Romane, zuletzt erschien „Befreiung des Empfindens“ (Gedichte, Literaturverlag Droschl) und der Briefwechsel mit Peter Handke: „Schönheit ist die erste Bürgerpflicht?“ (Jung und Jung 2008).
| Mo. 25. Februar 2008, 20:00 Uhr | |
| Literaturhaus Salzburg | |
SALZ 200/20150 Jahre SALZ
Wozu „SALZ“? 50 Jahre später –– Die Kunst der Literaturzeitschrift, so der Titel für das SALZ-Geburtstagsfest zum Jubiläum, weist einerseits auf die Verbindung von bildender Kunst und Literatur seit dem ersten Erscheinen von SALZ und verdeutlicht andererseits, was Literaturzeitschriften (Autor:innen, Künstler:innen und Herausgeber:innen) können: mit Sprache neue Welten schaffen, der literarischen Tradition kritisch verbunden, den dunklen und hellen Seiten in der Geschichte und politischen Fragestellungen gegenüber aufmerksam und offen bleiben.
Vieles hat sich geändert in 50 Jahren. Die Literatur hat ihren Stellenwert in der Stadt der Musik behauptet, viele ...
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