Aleš Šteger
PreußenparkEin Dichter aus Slowenien flaniert durch Berlin, er sieht und spürt und riecht die Lichter, das Gewebe, die Ausdünstungen dieser Stadt, in der sich wechselvoll und reichhaltig Geschichte niedergeschlagen hat. Die Stadt der Preußen und der Türken, der Russen und der Juden, der Polen und der Amerikaner. Das Geisterhaus für Schriftsteller am Wannsee, die dort alle schon einmal daran dachten, sich umzubringen, eine U-Bahn-Station in Wedding, vom Geheul der alten Germanen heimgesucht, der perfekt ausgeschilderte Dahlemer Waldfriedhof, wo das Grab des Dr. Benn kaum zu finden ist, – es sind noch weit mehr Berliner Orte und Räume, aufgeladen mit Bedeutung und überreich an Bedeutung, an denen sich der slowenische Autor Ales Steger im Laufe eines Jahres nicht zurechtgefunden hat. In dreißig Prosastücken und lyrischen Miniaturessays hält er fest, was er in Berlin sah und hörte.
Einführung und Moderation: Ludwig Hartinger.
„Berlin ist die Stadt der Bäckereien. Straßen, in denen sich zufällig noch keine Bäckerei befindet, sollte vorübergehend das Namensrecht entzogen werden, sie sind den Straßen zuzuschlagen, wo aus jeder zweiten Tür der warme Duft nach Mehl und Butter strömt und knusprige Halbmonde im Schaufenster unstillbare Gelüste verheißen.“
Ales Steger, geboren 1973, ist freischaffender Schriftsteller und Übersetzer. Er lebt in Ljubljana. Zuletzt erschien in deutscher Sprache der Prosaband „Preußenpark“ (Suhrkamp Verlag, 2009).
Di 10. November 2009, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Moderation: Ludwig Hartinger | |
Einführung: Ludwig Hartinger |

Nahaufnahmen 28
Nahaufnahmen 28 geben Einblick in ausgezeichnete und neue Literatur in und aus Salzburg.
Am Beginn steht diesmal die geniale Georg-Trakl-Preisträgerin Brigitta Falkner – ihr Text ist nicht vom Bild zu trennen. Die Laudatio von Oswald Egger ist als work in progress in unserer Zeitschrift abgebildet. Mit drei Vorabdrucken – Bodo Hell, Anna-Elisabeth Mayer und Gudrun Seidenauer – können Sie in kommende Bücher hineinlesen, sowie in aktuell entstehende Gedichtzyklen – Tom Schulz, Christian Lorenz Müller und Roswitha Klaushofer. Und noch einiges mehr gibt es zu entdecken. Nachlesen können Sie außerdem drei Texte, die Cornelia Travnicek, Didi Drobna und Katharina Tiwald ...
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