Amour fou | Heinrich von Kleist
Ö | D | L 2014; Regie: Jessica Hausner; Drehbuch: Jessica Hausner; Kamera: Martin Gschlacht; mit: Christian Friedel, Birte Schnöink, Stephan Grossmann, Sandra Hüller u.a.; 96 Min.
Am 21. November 1811, in der Nähe des Wannsees, erschoss der Dichter Heinrich von Kleist zuerst Henriette Vogel und dann sich selbst, gemeinsam wurden sie begraben. Sich von den biographischen Fakten lösend, stellt der Film „Amour fou“ die Liebe zwischen dem Dichter und seiner Freundin in den Mittelpunkt. Schwer erkrankt findet Kleist in der ebenfalls an einer tödlichen Krankheit leidenden Henriette Vogel eine Begleiterin, mit der er sich für den Suizid entscheidet.
Die österreichische Regisseurin Jessica Hausner inszeniert die Erzählung um Liebe und Tod, um das gemeinsame Unsterblichwerden als lebendes Bild. Die Liebe ist in dieser Konstellation eine Liebe zum Tod. „Amour fou“ ist für sie ein „Essay über die Ambivalenz der Liebe“, so Hausner.
Mi 11. November 2015, 19:00 Uhr | |
DAS KINO | |
Vollpreis: Kartenpreis DAS KINO / Mitglied: Eintritt frei | |
Einführung: Manfred Mittermayer | |
Mitveranstalter: DAS KINO |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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