Ana Marwan
Verpuppt„Jede Geschichte ist eine Gewalt an der Wahrheit.“
Rita findet sich nicht zurecht in der Welt. Sie erkennt, dass sich Träume oder Dinge, die verloren gehen, durch andere ersetzen lassen, und beobachtet: Der Mensch ist ein Gefäß, in das über die Jahre alles hineinkommt von außen – Meinungen, Verhaltensweisen, Gesten… Das Leben betrachtet sie als eine reine Aneinanderreihung von Spielchen; je nach Situation wird diese oder jene Version der eigenen Person zur Schau gestellt und vor sich hergetragen. Was aus ihr werden soll, weiß sie nicht.
Um das Chaos ihrer Welt zu bändigen, schreibt sie Geschichten, erfindet sich Gefährten wie Ivo Jež, der – wie sie – im Ministerium tätig ist, Abteilung Raumfahrt. Oder handelt es sich um eine andere Art von Einrichtung und Ivo ist ein Mitpatient? Wird Rita therapiert oder wird die Ärztin von Rita manipuliert? Ist der freie Mensch frei oder ist derjenige ohne Zwang, dem die Entscheidungen abgenommen werden?
Ana Marwan, geb. 1980 in Murska Sobota, Slowenien, lebt als freie Autorin in Wien, 2022 wurde sie mit dem Ingeborg Bachmann-Preis ausgezeichnet. Nach dem Debüt „Der Kreis des Weberknechts (2019) erschien 2023 „Verpuppt“ (Ü: Klaus Detlef Olof; beide Otto Müller Verlag); 2021 auf Slowenisch erschienen, wurde „Zabubljena“ (Beletrina Verlag) als bestes Buch des Jahres 2021 in Slowenien ausgezeichnet.
Mo. 27. Februar 2023, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 10,– € | Ermäßigt: 8,– € | Mitglied: 6,– € | |
Reservierung: T. 0662 422 411 oder karten@literaturhaus-salzburg.at | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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