Anna Baar & Josef Winkler | ONLINE
Nil | Begib dich auf die Reise oder Drahtzieher der SonnenstrahlenLink zur Veranstaltung, ab 19.30 Uhr live.
Zwei österreichischen Autoren stellen ihre Bücher vor. Anna Baar präsentiert ihren neuen Roman „Nil“ (Wallstein Verlag, 2021) und Josef Winkler seinen Prosaband „Begib dich auf die Reise oder Drahtzieher der Sonnenstrahlen“ (Suhrkamp, 2020). Moderation: Magdalena Stieb und Tomas Friedmann.
In Anna Baars Roman „Nil“ wird eine Geschichtenerfinderin beauftragt, ihre Fortsetzungsstory für ein Frauenmagazin in der nächsten Ausgabe zu Ende zu bringen. Fieberhaft entwirft sie ein Endszenario, vernichtet aber die Notizen – nicht, weil es misslungen wäre, sondern aus Furcht, es bewahrheite sich. Was, wenn sich das Geschriebene als biografisch erwiese – aber nicht rückwärtsgerichtet, sondern wahrsagerisch? Ein sprachlich virtuoser Roman über das Verhältnis von Realität und Fiktion, Erzählen und Erinnern.
Wer Winkler liest, wird Winklers Sprachlust nicht vergessen. Sie entzündet sich an Leben und Sterben im heimatlichen Kamering, am Gewimmel italienischer Märkte und an der Turbulenz zwischen den Scheiterhaufen im indischen Varanasi – aber auch an Büchern, Gemälden und Skulpturen, wie diese Sammlung von Prosatexten zeigt. Und manchmal kommt es zu einer Selbstentzündung, die Sprachlust fängt einfach so an zu brennen – wenn der Autor aus Traum und Tag zusammenkehrt, was zu besingen ist.
Anna Baar, geboren 1973 in Zagreb, lebt in Klagenfurt und Wien. Bisher zwei Romane, zuletzt „Als ob sie träumend gingen“ (2017). 2020 erhielt sie den Humbert-Fink-Preis.
Josef Winkler, geboren 1953 bei Paternion in Kärnten, lebt in Klagenfurt. Zuletzt erschien „Der Stadtschreiber von Kalkutta“ (2019). Er erhielt 2008 den Büchner-Preis.
Di 13. April 2021, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Verein Literaturhaus | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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