Apokalypse in der österreichischen Literatur nach 1945

Nach Meinung von Esoterikern wird die Erde am 21. Dezember 2012 untergehen, denn so steht es im Mayakalender. Es ist also höchste Zeit, sich auch literarisch mit dem Thema Weltuntergang zu beschäftigen.
Österreichische Schriftsteller/innen haben es immer schon gewusst: Die Welt steht auf keinen Fall mehr lang. Endzeitvisionen finden sich in Texten von Johann Nestroy bis Elfriede Jelinek. Es erstaunt, wie viele Autoren sich konkret auf die Offenbarung des Johannes beziehen und damit den kollektiven Ängsten ihrer Epoche Ausdruck geben. Der Zerfall der Monarchie, der technische Fortschritt, der Aufstieg des Nationalsozialismus, der Kalte Krieg, die Umweltzerstörung, aber auch der EU-Beitritt haben zu apokalyptischen Szenarien inspiriert.
Die Österreicher haben sich in den letzten hundert Jahren zu wahren Virtuosen in diesem Fach entwickelt und schwelgen gerne in Katastrophenphantasien. Obwohl es an Erlösungshoffnung mangelt, kann die Apokalypse doch auch fröhlich sein, denn der Schrecken schlägt nicht selten in Komik und Heiterkeit um. Selbst der „Unterganghofer“ Thomas Bernhard ist ja ein großer Humorist, und über Christoph Ransmayr sagte Marcel Reich-Ranicki sehr treffend, er sei ein „Apokalyptiker, der das Leben preist“.
Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck, so lange der Vorrat reicht – wird die Literaturwissenschafterin Renate Langer Literatur über den Weltuntergang auf Österreichisch präsentieren.
Do 08. November 2012, 10:30 Uhr | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |

Über Grenzen
„Und weil ich hier auf der Hausbank sitze, … glaube ich, … dass mich niemand mehr von hier vertreiben darf, denn wo einer allein auf der Hausbank sitzt, da ist er auch zu Hause.“
Von der Hausbank aus richtet Cornelius Hell seinen Blick in die Vergangenheit, in die Weite und in seine Träume. Und schreibt auch davon, dass
er an Grenzen „sehen gelernt hat“. Die Grenzen sind für alle Autorinnen und Autoren in diesem SALZ andere, Grenzen der Kindheit, der Sprachen,
politische, undurchlässige … Petra Nagenkögel hat mit ihrem offenen Blick Stimmen versammelt, die viele Zugänge zu einem beinah grenzenlosen Thema, zum Überdenken und ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 187

Von Tieren und Menschen
SALZ 186
Nahaufnahmen 27
SALZ 185