Auf den Spuren von Thomas Bernhard
„Mein Hof verbirgt, was ich tue. Mein Hof schützt mich“, schrieb Thomas Bernhard 1965 über seinen Ohlsdorfer Vierkanthof, den er in diesem Jahr erworben hatte. „Abwechselnd gehe ich in der Welt der Schweine und Kühe und in der Welt der Philosophien und Kakophonien hin und her.“ Die Literaturfahrt führt uns zuerst in diesen Hof, die Führung durch das Haus wird Thomas Bernhards Halbbruder Dr. Peter Fabjan übernehmen.
Nach dem Mittagessen werden wir eine Wanderung auf einem Stück des neu eröffneten Rundwegs „gehen denken“ unternehmen, auf dem man jene Landschaft (in ihrem heutigen Zustand) im Gehen erfahren kann, in der sich Thomas Bernhard Mitte der sechziger Jahre angesiedelt hatte. Dieser Weg wurde inzwischen auf insgesamt 15 Stationen erweitert, dabei sind – in der Regel auf einem künstlerischen Objekt, das einem zentralen Bernhard-Möbel, dem „Ohrensessel“ des kritischen Beobachters (wie im Roman „Holzfällen“), nachempfunden ist – signifikante Zitate aus Bernhards Werk ausgestellt. Diese Zitate sollen bestimmte Assoziationen freisetzen, über die jeweils ein spezieller Aspekt aus Bernhards literarischer Welt zugänglich wird. Hinzu kommt eine Ausstellung im Foyer des neuen Mehrzweckzentrums MEZZO, die sich zwei Erzählungen mit deutlichen Bezügen zu Bernhards Ohlsdorfer Lebensumgebung widmet, nämlich den Erzählungen „Watten. Ein Nachlaß“ (1969) und „Ja“ (1978).
Literarischer Reisebegleiter:
Manfred Mittermayer, Literaturwissenschaftler, Ludwig-Boltzmann-Institut für Theorie und Geschichte der Biographie; er arbeitet derzeit an einer Thomas-Bernhard-Biographie und hat mit Martin Huber den Wanderweg als Kurator betreut.
Termin: Samstag, 8. Oktober 2011, Abfahrt: 9.00 Uhr, Literaturhaus Salzburg (Rückkehr ca. 18.00 Uhr)
Kosten: € 35,– (Busfahrt, Führungen, Eintritte)
Anmeldung erforderlich: Literaturforum Leselampe, Strubergasse 23,
Telefon 42 27 81, e-mail: leselampe@literaturhaus-salzburg.at
Veranstalter: Salzburger Literaturforum Leselampe
Sa 08. Oktober 2011, 09:00 Uhr | |
35,- € |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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