Aufgeblättert
Das literarische Quartett blättert auf bewährte Weise aus Anlass des Welttags des Buches literarische Neuerscheinungen auf:
Christa Gürtler präsentiert den Debütroman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ (Hanser Verlag) von Olga Grjasnowa, in dem sie die Geschichte einer höchst eigenwilligen jungen Frau erzählt, die keine Grenzen kennt. Mascha ist Jüdin, Aserbaidschanerin, Russin, Deutsche.
Petra Nagenkögel plädiert für die Lektüre des Buches „Strichcode“ (Berlin Verlag, Ü: Ernö Zeltner) der ungarischen Autorin Krisztina Toth, die in fünfzehn Begebenheiten den Strichcode ihres eigenen Lebens zu entschlüsseln versucht und lakonisch auf ihre Kindheit und das Erwachsen- werden im Ungarn der Kadar-Zeit blickt.
Klaus Seufer-Wasserthal stellt den neuen Roman „Für den Rest des Lebens“ (Berlin Verlag, Ü: Mirjam Pressler) der israelischen Autorin Zeruya Shalev zur Diskussion, in dem sie von den Beziehungen zwischen Eltern und Kindern erzählt und von der starken Gebundenheit an die eigene Familie.
Anton Thuswaldner stellt den neuen vielbeachteten Roman „Vom Ende einer Geschichte“ (Kiepenheuer & Witsch, Ü: Gertraude Krueger) vor, für den Julian Barnes mit dem Booker-Preis 2011 ausgezeichnet wurde. Der Autor erzählt darin ebenso kunstvoll wie spannend von der unbewältigten Schuld des pensionierten Historikers Tony Webster und thematisiert die Verlässlichkeit von Erinnerung.
„Aufgeblättert“ werden die Neuerscheinungen von Christa Gürtler (Literaturwissenschafterin, Leiterin der Leselampe), Petra Nagenkögel (Schriftstellerin), Klaus Seufer-Wasserthal (Buchhändler, Rupertus Buchhandlung), Anton Thuswaldner (Literaturkritiker).
Mo 23. April 2012, 19:30 Uhr | |
Rupertus Buchhandlung, Dreifaltigkeitsgasse 12 | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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