Daniel Kehlmann in der Literaturkritik
Hatte der aus München gebürtige, seit seinem sechsten Lebensjahr in Wien lebende Autor Daniel Kehlmann mit dem Roman „Ich und Kaminski“ bereits international den Durchbruch geschafft, so ist „Die Vermessung der Welt“ ohne Zweifel die Krönung seines bisher publizierten Werks. Die Dominanz dieses Buchs in den Bestsellerlisten ist beeindruckend (kolportiert werden mehr als 850.000 verkaufte Exemplare). Der Vortrag beschäftigt sich mit den Konstanten, die in den Rezensionen über Kehlmanns Texte zu verzeichnen sind. Die Texte gelten den einen als Magie, den anderen als souveräne Konstruktionen, den dritten als beides zugleich. Der Autor selbst wird als verjüngter Typus eines literarischen Repräsentanten und als frühreifes Genie gefeiert. Wenn man Rezensionen über „Beerholms Vorstellung“, „Unter der Sonne“, „Mahlers Zeit“, „Der fernste Ort“, „Ich und Kaminski“, „Die Vermessung der Welt“ und „Wo ist Carlos Montúfar?“ untersucht, erfährt man mitunter viel über Literaturkritik. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck, so lange der Vorrat reicht – wird Andreas Freinschlag, Absolvent des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg, anhand ausgewählter Beispiele Muster und Stereotype der Literaturkritik analysieren.
Do 05. Juni 2008, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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