Das unbekannte Erbe: Schriftstellernachlässe im Salzburger Literaturarchiv
Was geschieht mit den unveröffentlichten Manuskripten, mit den verschiedenen Fassungen eines literarischen Werkes, mit den Tagebüchern und Briefen, mit den Notizen – ja mit den beruflichen und persönlichen Aufzeichnungen eines Schriftstellers? Oft werden erst nach dem Tod eines Autors wichtige Werke publiziert, das war bei Franz Kafka so und bei anderen. Wer darf nach dem Tod eines Dichters die Werkrechte nutzen? Darf man ohne Zustimmung der Erben überhaupt Texte eines Autors lesen, wie jüngst im Fall Karl Heinrich Waggerls diskutiert wurde. Literaturarchive sammeln die umfangreichen Materialien und Manuskripte von lebenden und verstorbenen Schriftstellern, die oft neue Einsichten in die Schaffensprozesse und interessante Entdeckungen ermöglichen. Als Gast wird Hildemar Holl, Mitarbeiter des Salzburger Literaturarchivs, mit uns über diese Themen diskutieren und uns Einblick in die Arbeit und die Schätze des Salzburger Literaturarchivs geben, die von Stefan Zweig bis Peter Handke reichen.
Do 04. Dezember 1997, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Eintritt frei |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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