Die Parodie am Wiener Vorstadttheater

Spricht man vom „Wiener Volkstheater“ im 19. Jahrhundert so kommen einem die populären Dramatiker Ferdinand Raimund und Johann Nestroy in den Sinn, deren Stücke sich bis heute auf den österreichischen Bühnen finden. Beim Literaturfrühstück sollen ihre „Vorgänger“ und Zeitgenossen ausführlicher zu Wort kommen, die größtenteils aus dem Gedächtnis der gängigen Literatur- und Theatergeschichten verschwunden sind.
Anhand von Parodien Ferdinand Kringsteiners (1775-1810), Adolf Bäuerles (1786-1859) und Josef Alois Gleichs (1772-1841) sollen die schwierigen Produktionsbedingungen der Autoren in Zeiten politischer Repression und Zensur genauer unter die Lupe genommen werden. Ihre publikumswirksamen Parodien sind komische Bearbeitungen heutiger Klassiker und zeitgenössischer Bühnenerfolge, die sich aber auch von ihren Vorlagen lösen. Dies zeigt sich besonders an der omnipräsenten Geldthematik, die an die wirtschaftlich und ökonomisch prekäre Lage der Habsburgermonarchie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Wiener Vorstadttheater macht deutlich, wie die Parodie durch die Komik zeitgenössische Lebensängste thematisieren und so die Zensur umgehen kann.
Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Kipferln, solange der Vorrat reicht – gibt der Wiener Literaturwissenschafter Matthias Mansky Einblick in die Geschichte und gesellschaftliche Funktion des Wiener Vortstadttheaters.
Do. 01. Juni 2017, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 198

Nahaufnahmen 30
SALZ 197
Erste Lektüren
SALZ 196