Esther Kinsky
Weiter Sehen | Gestörtes GeländeIn Film, Lesung und Gespräch nähern wir uns den Themen, die für Esther Kinskys Schreiben bedeutsam sind: Wahrnehmung und Sehen, die Leidenschaft für das Kino und die Erkundungen von Wildnissen, Flusslandschaften, Gelände – und damit der Einschreibungen von Mensch und Natur in den Raum.
In „Weiter Sehen“ erzählt Esther Kinsky von der unwiderstehlichen Magie des Kinos: Auf einer Reise durch den Südosten Ungarns macht die Erzählerin in einem Ort an der ungarisch-rumänischen Grenze Station. Wie vieles andere ist auch das Kino, ungarisch „Mozi“, längst geschlossen. Die Erzählerin beschließt, es wieder zum Leben zu erwecken. Ihrem Nachdenken über den ‚großen Tempel des bewegten Bildes‘ liegt die Frage zugrunde: Wie ist ein ‚Weiter Sehen‘ möglich, wenn der Ort einer gemeinsamen Erfahrung zugunsten einer Privatisierung von Leben und Erleben demontiert ist?
Vor der Lesung aus „Weiter sehen“ zeigen wir den Dokumentarfilm „Gestörtes Gelände“ von Fritzi Friedrich, Sebastian Guggolz und Jo Radtke (Dauer: 45 Min.). Er porträtiert die Autorin und Übersetzerin Esther Kinsky an ihrem Lebens- und Arbeitsort Friaul.
Esther Kinsky wurde in Engelskirchen geboren und wuchs im Rheinland auf. Für ihr umfangreiches Werk, das Lyrik, Essays und Erzählprosa ebenso umfasst wie Übersetzungen aus dem Polnischen, Russischen und Englischen, wurde sie mit zahlreichen namhaften Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Kleist-Preis 2022. „Weiter sehen“ ist im Suhrkamp Verlag erschienen.
Di 28. Mai 2024, 19:00 Uhr | |
DAS KINO, Giselakai 11 | |
Kartenpeise DAS KINO | |
Reservierung: T. 0662 873100 15 oder unter www.daskino.at | |
Moderation: Thomas Assinger | |
Mitveranstalter: DAS KINO, prolit | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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