Anna Weidenholzer
Finde einem Schwan ein Boot„In unserer Höhle werden wir zu Riesen, hier denken wir für einen kurzen Moment, wie klein das Draußen ist.“ Anna Weidenholzer erzählt in ihrem neuen Roman „Finde einem Schwa nein Boot“ von der Normalität einer Siedlung in einer weit vom Meer entfernten Stadt. Doch was hinter den Fenstern in den Wohnungen ausgebrütet wird, ist nichts weniger als Ungeheures.
Nachbarn, wie sie jeder kennt: oben Herr Fleck, gegenüber Karla und Heinz mit ihrem Chinchilla, auch Briefträger Franz gehört dazu, ebenso wie Frau Richter, die sie alle scharf beobachtet. In diesem Geflecht von Beziehungen finden sich Elisabeth und der Journalist Peter wieder. Er freut sich über seine Anstellung im Politikressort einer neuen Zeitung. Doch als Peter, der noch nie ein großer Fragensteller war, beginnt, zu politischen Themen Stellung zu beziehen, wird er Elisabeth zu einem Fremden. Diese so leise wie gewaltige Bewegung in einem vermeintlich stillstehenden Leben wird von Anna Weidenholzer unvergleichlich klar und urteilsfrei geschildert.
Anna Weidenholzer, geb. 1984 in Linz, lebt in Wien. Nach ihrem Debüt „Der Platz des Hundes“ (Mitter Verlag, 2010) erschien der erste Roman „Der Winter tut den Fischen gut“ (Residenz Verlag, 2013), der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war und für den sie mit dem Reinhard-Priessnitz-Preis ausgezeichnet wurde. Ihr Roman „Weshalb die Herren Seesterne tragen“ (Verlag Matthes und Seitz, 2016) war für den Deutschen Buchpreis nominiert; zuletzt erhielt sie den Outstanding Artist Award für Literatur der Republik Österreich. Ihr aktueller Roman „Finde einem Schwan ein Boot“ ist 2019 im Verlag Matthes und Seitz erschienen.
Mi 02. Oktober 2019, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Reservierung: Tel. 0662/42 27 81 | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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