Franzobel
Die KrautflutEine ewige Geschichte von Liebe und Verrat, von Betrug und Untergang ist virtuos eingepackt in einem auf den ersten Blick amorphen Sprachmaterial. Schafft diese Sprache die Welt, oder die Welt diese Sprache? Bei Franzobel kann man sich da nicht so sicher sein. Er wirft sie weg, die bedeutungsschwangeren Worthülsen, und reduziert die Sprache zum eigentlichen Kern, dringt durch zu den ureigensten Inhalten von Wörtern. Mit einer Leichtigkeit wird man von diesem humoristischen Sprachspiel gefangen.
Mo 05. Februar 1996, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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