Gedächtnislinien: Wie aus Erinnertem Literatur wird
Jede Autorin, jeder Autor schöpft aus dem eigenen Leben für die Literatur – eine Binsenweisheit. Unterschiedlich sind jedoch die Qualitäten der Überformung, der Entstellung weg vom eigentlich Biographischen, die letztlich weniger dem Verbergen, sondern im Gegenteil dem Deutlicherwerden von Verhältnissen, psychischen Konstellationen und Grundgestimmtheiten dienen sollen. Welche Prozesse der Verschiebung sind möglich und vielleicht sogar nötig, wenn wir über Erlebtes schreiben und gleichzeitig die Distanz halten wollen, die literarische Form und Intensität erst möglich macht? Das eigene Leben, eigene Erlebnisse als „Stoff“ sind das Thema unserer Schreibwerkstatt. Wir werden unterschiedliche Möglichkeiten erkunden, Biographisches in literarische Texte einfließen zu lassen, und dabei Beispiele aus der zeitgenössischen und etwas älteren Literatur lesen und diskutieren. Unser Ziel ist dabei, einen Schritt über reine „Selbsterfahrungsprosa“ hinaus zu machen und verschiedene Gestaltungsmittel auszuprobieren, die den Stoff, den wir mitbringen, entwickeln, verwandeln und vielleicht auch für uns selbst erst deutlich und verstehbar machen. Eigene Schreiberfahrung ist nicht vorausgesetzt, jedoch erwünscht. Bitte bringen Sie gedankliche Vorüberlegungen mit, welche Geschichte Ihres Lebens Sie eventuell in einen literarischen Text verwandeln würden! Leitung: Gudrun Seidenauer, geboren 1965 in Salzburg, Studium der Germanistik und Romanistik, Lehrerin für Deutsch, Literatur und Literatur/Kreatives Schreiben am Musischen Gymnasium, Leiterin von Schreibwerkstätten seit 1992, lebt in Adnet bei Salzburg. Mehrere Literaturpreise und Stipendien. Zuletzt erschien der Roman „Aufgetrennte Tage“ (Residenz Verlag, 2009). Termine: Freitag, 19. Februar, 17 bis 20 Uhr, Samstag 10 bis 18 Uhr, Sonntag, 21. Februar, 10 bis 13 Uhr
Fr 19. Februar 2010, 17:00 Uhr bis So 21. Februar 2010, 13:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
80,- € |

Über Grenzen
„Und weil ich hier auf der Hausbank sitze, … glaube ich, … dass mich niemand mehr von hier vertreiben darf, denn wo einer allein auf der Hausbank sitzt, da ist er auch zu Hause.“
Von der Hausbank aus richtet Cornelius Hell seinen Blick in die Vergangenheit, in die Weite und in seine Träume. Und schreibt auch davon, dass
er an Grenzen „sehen gelernt hat“. Die Grenzen sind für alle Autorinnen und Autoren in diesem SALZ andere, Grenzen der Kindheit, der Sprachen,
politische, undurchlässige … Petra Nagenkögel hat mit ihrem offenen Blick Stimmen versammelt, die viele Zugänge zu einem beinah grenzenlosen Thema, zum Überdenken und ...
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Von Tieren und Menschen
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