Hanswurst in der DDR
Der Spaßmacher als Comicfigur
Seine großen Erfolge feierte Hans Wurst im 18. Jahrhundert. Die Figur des Salzburger Kraut- und Sauschneiders avancierte zum Publikumsliebling des populären Wiener Spaßtheaters. Den Theaterreformern der Aufklärung war die lustige Figur mit ihrem moralisch und dramaturgisch enthemmten Improvisationsspiel indessen ein Ärgernis. In den Debatten und Polemiken des Hanswurststreits sagten sie ihr den Kampf an. In Folge wurde der Hans Wurst aus der deutschsprachigen Komödie verdrängt, seine Faszinationskraft wirkte aber fort.
Thomas Assinger erzählt ein wenig bekanntes Kapitel dieser Faszinationsgeschichte: die Aktualisierung des Hans Wurst in der Populärkultur der DDR. Im Ost-Berliner Comic Magazin „Mosaik“ begleitet der Narr aus dem Salzburger Land die Helden Abrax, Brabax und Califax auf ihrer historischen Reise durch die Habsburgermonarchie und beteiligt sich an deren Aufbegehren gegen obrigkeitliche Unterdrückung. Die Analyse der kenntnisreichen Darstellung des Hans Wurst im Comic ist eingebettet in Überlegungen zu Geschichtsdenken, Literaturwissenschaft und Theatergeschichte in der DDR.
Thomas Assinger, Literaturwissenschaftler und -vermittler in Salzburg, spricht beim Literaturfrühstück, wie immer bei Kaffee und Kipferl, über das Popkulturphänomen Hans Wurst in der DDR. Frühstück ab 9:45 Uhr und solange der Vorrat reicht.
Do. 06. Juni 2024, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 7,– € | Ermäßigt: 5,– € | Mitglied: 5,– € | |
Reservierung: T. 0662 422 411 oder karten@literaturhaus-salzburg.at |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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