Harmonie und Horror. Ein Blick hinter die Fassade der Trapp-Familie

„The Sound of Music“ zählt zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten und ist für den Salzburger Fremdenverkehr von unschätzbarem Werbewert. Die Geschichte vom verwitweten Baron von Trapp, der die junge Erzieherin seiner sieben Kinder heiratet, rührt weltweit die Herzen. Mit Hilfe des Priesters Franz Wasner wurde aus sangesfreudigen Dilettanten ein professioneller Chor. Die Einnahmen aus den Konzerten sicherten der Familie das Überleben zuerst im Österreich der Zwischenkriegszeit und nach dem „Anschluss“ im US-amerikanischen Exil.
Eine glückliche Großfamilie mit später insgesamt zehn Kindern zieht singend durch die Welt: Dieses Bild hat die Öffentlichkeit von den „Trapp Family Singers“. Die autobiographischen Bücher von Maria Augusta, der zweiten Frau des Barons, trugen zur Mythenbildung wesentlich bei. Die Texte dieser begnadeten Geschichtenerzählerin (und ihrer Ghostwriter) werden freilich nur sehr selektiv wahrgenommen. Läse man sie genauer, bekäme das Bild der heilen Familie tiefe Risse.
Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck, so lange der Vorrat reicht – wird die Literaturwissenschafterin Renate Langer anhand der Bücher von Maria Augusta von Trapp einen Blick hinter die Kulissen des Familienidylls werfen.
Weiters sollen einige der bewussten und unbewussten Phantasien, die der Beziehungsdynamik innerhalb der Familie zu Grunde lagen, erhellt werden. Zu diskutieren ist auch die Frage, wieso der Film „The Sound of Music“ international so extrem populär wurde, während er in Österreich jahrzehntelang fast ignoriert wurde.
Do 03. November 2011, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Themenwechsel – Erwin Einzinger
Nun aber rasch zurück in eine Gegenwart, die oft genug
Auf einem Auge blind ist. Feuer in der Muldenstraße.
Und der von Spraykünstlern verzierte Güterzug steht immer
Noch auf einem Abstellgleis, wo Disteln wachsen.
Wir wollten Erwin Einzinger zum 70. Geburtstag gratulieren und haben ihm ein SALZ „geschenkt“ – und sind von ihm beschenkt worden mit einer Vielzahl an neuen Gedichten, Zeichnungen und Collagen aus vielen Jahren. Sie finden Sie verstreut in dieser SALZ-Ausgabe.
Erwin Einzinger hat Autorinnen und Autoren zum Themenwechsel eingeladen und alle, die es irgendwie einrichten konnten, sind dieser ...
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