Julia Jost & Sophia Lunra Schnack
Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht | feuchtes holz
Zwei Autorinnen verhandeln auf Herkunft in ihren Debütromanen: Im Jahr 1994 lebt die Erzählerin in Julia Josts Roman „Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht“ (Suhrkamp Verlag, 2024) in einem Kärntner Dorf in den Karawanken: Ein elfjähriges queeres Mädchen, das sich nicht in die gegebene Ordnung finden will und das Schicksal seiner Familie verfolgt in einer ländlichen Idylle, die wirklich keine ist. Julia Jost lässt keinen Stein auf dem anderen in ihrem Roman, ohne Scheu wird alles unter dem Teppich hervorgekehrt.
In ihrem Roman „feuchtes holz“ (Otto Müller Verlag, 2023) findet Sophia Lunra Schnack eine Sprache für das Erleben einer Kindheit im Salzkammergut, die Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit werden durchlässig und es zeigen sich die Spuren der Geschichte. In überwiegend freien Versen verfasst, findet die Autorin eine einnehmende Sprache, um sich den Kindheitserinnerungen und der Geschichte der Großeltern zu nähern, die Landschaft baut sich als Hintergrund in diesem sprachlichen Kunstwerk auf und zeigt sich als historisch belastete Gegend.
Julia Jost, geb. 1982 in St. Veit an der Glan, lebt als Autorin, Regisseurin und Dramaturgin in Wien und Berlin.
Sophia Lunra Schnack, geb. 1990 in Wien, wo sie als Autorin auch überwiegend lebt.
Do. 25. April 2024, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 12,– € | Ermäßigt: 10,– € | Mitglied: 8,– € | |
Reservierung: T. 0662 422 411 oder karten@literaturhaus-salzburg.at | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 198

Nahaufnahmen 30
SALZ 197
Erste Lektüren
SALZ 196