Laura Freudenthaler
Geistergeschichte„Wenn man ungenau geworden ist, muss man das Ganze in seine Bestandteile auflösen“.
Anne ist Klavierlehrerin, seit zwanzig Jahren wohnt sie mit Thomas in einer gemeinsamen Wohnung. Für ein Jahr nimmt sie sich eine Auszeit vom Unterricht, um sich ihrem eigenen Klavierspiel zu widmen und an einem Lehrbuch zu arbeiten. Anne droht in dieser Zeit den Halt zu verlieren, von ihren gewohnten Wegen abzukommen. Ein Leben zu zweit führen Thomas und Anne nicht mehr, das Zusammensein in der Wohnung ist kein Zueinandergehören mehr. Sie fühlt sich in der Wohnung zunehmend unwohl, und Thomas wird immer abwesender. Schon länger vermutet sie, dass er eine Affäre hat. Nun taucht das Mädchen, wie Anne die Unbekannte nennt, als huschender, wispernder Geist auf. Geräusche und Erscheinungen sind nicht mehr eindeutig zuordenbar.
In Laura Freudenthalers zweitem Roman fließen Wirklichkeit und Vorstellung ineinander; der Blick hinter die Oberfläche der Dinge, die doppelten Böden und Spiegelungen sind ihre poetische Welt.
Laura Freudenthaler, geboren 1984 in Salzburg. Studium der Germanistik, Philosophie und Gender Studies, lebt in Wien. Die Erzählungen „Der Schädel von Madeleine. Paargeschichten“ erschienen 2014 im Müry Salzmann Verlag. Für ihren ersten Roman „Die Königin schweigt“ (2017) erhielt sie den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2018 und der Roman wurde als bester deutschsprachiger Debütroman beim Festival du premier Roman 2018 in Chambéry ausgezeichnet. Zuletzt erschien „Geistergeschichte“ (2018, beide Droschl Verlag)
Di 19. Februar 2019, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Reservierung: Tel. 0662/422 411 | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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