Leben.Schreiben. Autobiographien.
Der viel zitierte Titel von Johann Wolfgang von Goethes berühmter Lebensdarstellung „Dichtung und Wahrheit. Aus meinem Leben“ verweist auf die Grundspannung, in der jegliche Form autobiographischen Schreibens steht. Auf der einen Seite beanspruchen Autobiographien, authentische Lebenserfahrung wiederzugeben, also das gelebte Leben der Verfasserin oder des Verfassers so darzustellen, „wie es wirklich war“. Auf der anderen Seite ist es aber offenkundig, daß die Autobiographie diesem Anspruch nicht gerecht werden kann. Denn niemand ist in der Lage, die subjektive Wahrnehmungsperpektive einfach abzustreifen und hinter sich zu lassen. Dieses prekäre Verhältnis von Wahrheit und Dichtung ist eines der literaturtheoretischen Probleme der Gattung Autobiographie und macht gleichzeitig die Faszination dieses Genres von Goethe bis zur jüngsten Literatur aus. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird Ulrike Tanzer, Universitätsassistentin am Institut für Germanistik in Salzburg, anhand von Textbeispielen die Autobiographie als Ort der Auseinandersetzung mit Identität und Ich näher ins Visier nehmen.
Do 07. Februar 2002, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Themenwechsel – Erwin Einzinger
Nun aber rasch zurück in eine Gegenwart, die oft genug
Auf einem Auge blind ist. Feuer in der Muldenstraße.
Und der von Spraykünstlern verzierte Güterzug steht immer
Noch auf einem Abstellgleis, wo Disteln wachsen.
Wir wollten Erwin Einzinger zum 70. Geburtstag gratulieren und haben ihm ein SALZ „geschenkt“ – und sind von ihm beschenkt worden mit einer Vielzahl an neuen Gedichten, Zeichnungen und Collagen aus vielen Jahren. Sie finden Sie verstreut in dieser SALZ-Ausgabe.
Erwin Einzinger hat Autorinnen und Autoren zum Themenwechsel eingeladen und alle, die es irgendwie einrichten konnten, sind dieser ...
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