Lukas Bärfuss
HagardAlles beginnt mit einem Paar Schuhe. Philip, erfolgreicher Immobilienmakler, verfolgt aus einer Laune heraus im Feierabendgedränge der Stadt eine Frau: Anstatt weiter auf einen Businesstermin zu warten, heftet er sich an die Fersen einer Frau in pflaumenfarbenen Ballerinas. Was als ein harmloses Spiel anfängt – es gilt, die unbekannte Frau nicht aus den Augen zu verlieren – entpuppt sich als ein obsessives Begehren, dem Philip eineinhalb Tage nachgehen muss und sich diesem Verlangen bis zum Äußersten beugt.
Wieder nimmt Lukas Bärfuss eine Figur in den Blick, die aus einer Ordnung fällt, in die sie sich zuvor nahtlos einzufügen schien. Eine Ordnung, die zu bröckeln beginnt, sobald sich ihr ein ‚Wildling‘ wie Philip entzieht. In „Hagard“ stellt Bärfuss Fragen an unsere Lebenswirklichkeit: „Wie ist die Welt, in der wir uns bewegen, beschaffen, welche Gesetzmäßigkeiten gelten, warum gelten sie, und worin besteht die conditio humana genau?“
Lukas Bärfuss, geb. 1971 in Thun/Schweiz. Dramatiker und Romancier, Essayist, zahlreiche Auszeichnungen zuletzt der Schweizer Buchpreis und der Nicolas-Born-Preis. Seine Stücke werden weltweit gespielt, seine Romane sind in etwa zwanzig Sprachen übersetzt. Lukas Bärfuss ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und lebt in Zürich.
Mo. 06. November 2017, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Reservierung: Tel. 0662/42 27 81 | |
Moderation: Thorsten Ahrend, Wallstein Verlag | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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