Mädchen in der Literatur

„Und das heißt Mädchen sein: / am Fenster stehn und warten / und so voll Sehnsucht sein, / wie draußen im Garten / die roten Rosen sind, / wenn sie in Nächten fühlen: / wir werden blühen. – / Und man ist nicht mehr Kind.“
Die Frage, ‚Was heißt Mädchen sein?‘, die Hertha Kräftner (1928-1951) im Bild des sehnsüchtigen Wartens im Gedicht „Mädchen“ von 1946 festhält, ist Ausgangspunkt des Literaturfrühstücks. In der Literaturgeschichte (ob bei Emmy von Rhoden und Johanna Spyri oder Theodor Fontane und Adalbert Stifter, bis hin zu Teresa Präauer und Darja Serenko) wimmelt es nur so von Mädchenfiguren – manche, aber bei weitem nicht alle, sind so verträumt, sehnsüchtig und passiv, wie Kräftners Text zu suggerieren scheint. Mädchen sind brav und strebsam, wild und unangepasst, exotisch, manchmal sogar erotisch. Häufig sind sie Schlüsselfiguren, die auf den rechten Weg gebracht werden müssen, drohen, (männliche) Figuren von diesem abzubringen oder helfen ihnen, endlich wertvolle Mitglieder der Gesellschaft zu werden.
Marlen Mairhofer, Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin, stellt Spielformen literarischer Mädchenfiguren vor. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber mit viel Entdecker:innenlust. Wie immer bei Kaffee und Kipferln ab 9.45 Uhr, solange der Vorrat reicht.
Do. 11. April 2024, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 7,– € | Ermäßigt: 5,– € | Mitglied: 5,– € | |
Reservierung: T. 0662 422 411 oder karten@literaturhaus-salzburg.at |

Nahaufnahmen 30
Am Beginn stehen zwei Abschiede – der Salzburger Schriftsteller Walter Kappacher ist am 24. Mai dieses Jahres verstorben, Bodo Hell wird seit 9. August am Dachstein vermisst. Beide auf ihre Weise so prägenden Autoren wollen wir in Erinnerung behalten. In der ersten SALZ-Ausgabe 1975 hat Hans Weichselbaum mit Walter Kappacher ein Interview geführt, das wesentliche Züge seines Schreibens zur Sprache bringt, hier lesen Sie einen Wiederabdruck. Weggefährt:innen von Bodo Hell, der in so vielen Künsten unterwegs war, haben wir um Beiträge gebeten, die seine Literatur, die nicht von seinem Leben zu trennen ist, würdigen. /// Gratulieren können wir ...
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zu Karl-Markus Gauß
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