Maren Kames
Hasenprosa„Das mit dem Hasen ist rückwirkend betrachtet doch der Sommer der Anbahnung, der Maserung gewesen. Subkutan mauserte sich alles, äste sich unterholz vorwärts durchs Gras zu einer wie insgeheim vorgesehenen Stelle, suchte sich je eine behutsam ausgebuchtete Mulde und narbte dort friedwärts verabredet ganz langsam zu.“
Maren Kames, die schon mit ihren beiden Lyrikbänden Genregrenzen überschritten und etwa Text mit Klang über QR-Code-Interventionen in ihren Büchern verschnitten hat, lässt sich mit ihrer „Hasenprosa“ auch nicht auf einer Form festnageln. Eine Ich-Erzählerin bricht auf, begleitet von einem Hasen, der an „Alice im Wunderland“ denken lässt. Mit ihm geht es einmal quer durch die Zeit, die Zeitalter, im Strichflieger durch den Himmel und die Erinnerung fliegend: die Erinnerung an zwei Großmütter, ein helle, eine dunkle, einen Großvater, seine furchigen Hände. Einen Bruder und seinen Baum. An rasende Träume, krumme Märchen und einen Purple Rain. „Hasenprosa“ ist eine wilde Geschichte voller Geschichten, ein Roman, der klingt und voller Farben ist.
Maren Kames, geb. 1984 in Überlingen am Bodensee, lebt als Autorin und Übersetzerin in Berlin. Ihre Bücher „HALB TAUBE HALB PFAU“ (2016) und „LUNA LUNA“ (2019, beide Secession Verlag) wurden viel beachtet und mehrfach ausgezeichnet. „Hasenprosa“ ist ihr erster Roman, der 2024 im Suhrkamp Verlag erschienen ist.
Die Lesung findet im Rahmen der Ausstellung „Other Selves and Hybrid Bodies“ statt. Im Anschluss laden wir zum Umtrunk.
Mi 05. Juni 2024, 18:00 Uhr | |
Galerie im Traklhaus, Waagplatz 1A | |
Eintritt frei | |
Reservierung: T. 0662 422781 oder leselampe@literaturhaus-salzburg.at | |
Mitveranstalter: Galerie im Traklhaus | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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